17:21 BAUBRANCHE

Von der Schweiz nach Frankreich flanieren

Nachdem der Basler Grosse Rat die 28-Millionen-Vorlage für den Schweizer Teil abgesegnet hat und das Elsässer Département Haut-Rhin die Finanzierung des Weges auf französischer Seite genehmigt hat, kann der Wegvom St. Johann-Park bis zur französischen Grenze realisiert werden. Vor rund einem Jahr war noch nicht klar, ob das Projekt zu Stande kommt.

De facto sei nun der gesamte Uferweg vom Basler St.Johann-Park bis zur Dreiländerbrücke zwischen Hüningen (F) und Weil am Rhein (D) gesichert, so der baselstädtische Baudirektor Hans-Peter Wessels. Formell ist der Weg laut Wessels allerdings noch nicht bewilligt. Die BASF saniere aber derzeit ihr Werk, das die Behörden bisher als zu gefährlich für einen öffentlichen Uferweg daneben einstuften. BASF und Novartis seien inzwischen jedoch sehr zuversichtlich, dass Frankreich auch hier grünes Licht geben werde. Das Projekt auf Basler Boden hatte nach der Präsentation nochmals überarbeitet werden müssen, weil Novartis inzwischen seine Campus Pläne, für ein Hochhaus samt öffentlichem Restaurant mit Uferweg-Zugang präsentiert hatte. Der Grosse Rat hat die 28-Millionen-Vorlage vor Kurzem oppositionslos abgesegnet.

Der neue Rheinuferweg wird eigentlich aus zwei Wegen bestehen, die entlang des heutigen Hafens St. Johann zur französischen Grenze führen. Der „Bermenweg“, dicht am Wasser, ist den Fussgängern vorbehalten. Etwas oberhalb davon wird ein zweiter Weg vor allem Velofahrern, Skateboardern und Joggern vorbehalten sein. Zudem soll auf französischem Gebiet eine Fortsetzung des Weges nach Hunigue gebaut werden.

Schwimmen mit „Undine“

Aus dem vor vier Jahren durchgeführten Wettbewerb für die Neugestaltung des Uferweges siegte das Projekt „Undine“. Es ist ein Gemeinschaftswerk der Hager Landschaftsarchitektur AG, Durrer Linggi Architekten sowie des Ingenieurbüros Beat Roggensinger und Staubli Kurath & Partner, alle aus Zürich. Das Projekt sieht den Einbezug von Natursteinmauern, Rasen- und Wiesenböschungen vor. Zum Weg gehören auch Sitzbänke, Trinkbrunnen und ein öffentliches WC. Zudem sollen für Rheinschwimmer bei den Ausstiegen zum Uferweg Duschen an der Mauer installiert werden.

Mit dem Ausbau der Rheinwege verbindet die Stadt auch ökologische Ziele: Die Rheinweg-Anlage wird sozusagen als Wanderkorridor für Pflanzen und Tiere dienen. Damit dürften auch die Biberpopulationen im Elsass, am Hochrhein und am Baselbieter Fluss Ergolz miteinander in Kontakt kommen.

Auf einen Antrag zur Mitfinanzierung des Vorhabens stellt der Bund vier Millionen Franken aus dem Infrastruktur-Fonds in Aussicht. Vor Baubeginn müssen noch Gebäude und Infrastruktur-Anlagen, aber auch Bodenverunreinigungen im Hafen St. Johann beseitigt werden. Dagegen sind noch Rekurse hängig. Zudem interessieren sich auch die Archäologen für das Hafen-Gebiet. Befand sich doch hier in vorrömischer Zeit eine Kelten-Siedlung. (mai/mgt)

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