10:06 BAUBRANCHE

Vom Charme aufgehübschter Masten

Hochspannungsleitungen sind für manche ein Ärgernis. Wie man aus dem notwendigen Übel ein etwas kleineres, annehmbareres machen kann, zeigt ein Architekt aus Dänemark.

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Strommaste gelten seit jeher als bedrohlich, laut und hässlich. Trotzdem hat man am Design dieser Stahlskelette seit 100 Jahren nichts geändert. Dass man auch anders kann, zeigt nun ein Entwurf des dänischen Architekten Erik Bystrup. Er hat eine Überlandleitung entworfen, die sich der Landschaft anpasst. Damit will er das Image dieser Bauwerke verbessern. „Denn solange unterirdisch verlegte Leitungen zu teuer sind, gibt es keine andere Variante als sie in die Landschaft zu bauen“, sagt er gegenüber „allianz.at“. Die Ablehnung der Bevölkerung gegenüber den bisherigen Masten, kann der findige Architekt jedoch verstehen: „Die meisten alten Strommasten sehen aus wie von der Arbeit gebeugte alte Männer. Alles hängt nach unten. Bei unseren Masten zeigen die Traversen nach oben wie Äste oder Flügel. Sie vermitteln ein viel ästhetischeres, optimistischeres Bild der Energie.“ An die unterschiedlichen Geschmäcker hat Bystrup ebenfalls gedacht: „Wir verfügen über 15 verschiedene Designs, die in jede Landschaft eingepasst werden können. Das macht sie zwar nicht zu Schönheiten, aber wir erhöhen damit die Chance, dass sie von der Öffentlichkeit akzeptiert werden.“

Gegen 250 durchgesetzt

Doch nicht überall erliegen die Bürger widerstandslos dem Charme der aufgehübschten Masten. In Jütland zum Beispiel, wo einige der neu entworfenen Maste aufgestellt werden sollten, entschieden sich die Bewohner zum Schluss für die alte Variante. Eine Niederlage, die Bystrups Erfolg nur bedingt bremsen kann: In einem kürzlich durchgeführten Wettbewerb, bei dem das Royal Institute of British Architects eine Alternative zu den herkömmlichen Masten suchte, gewann das dänische Unternehmen Bystrup. Sein von den Medien als „Nonsense“ bezeichneter Entwurf setzte sich gegen mehr als 250 Wettbewerbseingaben durch. Bystrups Vorschlag: Ein 32 Meter hoher T-förmigee Mast, der dank einem der Umgebung angepassten Farbanstrich ganz in der Landschaft aufgeht. (ffi/mgt)

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Auf „Pylons of the future?” können die eingereichten Projekte betrachtet werden.

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