Völlig losgelöst ist das Hotelzimmer
Nur beamen ist schöner. Das gilt für die Gäste, die dereinst im „Driftscape Hotel“ übernachten. Sie können sich samt Hotelzimmer treiben lassen, wohin es sie zieht, egal ob zu Wasser oder zu Luft.
Das Konzept der Architekten und Ingenieure des US-Büros HOK scheint einem Science-Fiction-Film entliehen zu sein: So besteht das Hotel aus einer Art Mutterschiff oder vielmehr der sogenannten „Oase“, wo Restaurant, Küche, Lounge, Büros und Rezeption untergebracht sind. Die einzelnen Zimmer sind unabhängige Einheiten: eierförmige, transparente sogenannte „Driftcrafts“, die sowohl fliegen als auch schwimmen können. Mit ihnen lassen sich beispielsweise die bizarren Felsformationen des Gran Canyons praktisch vom Bett aus erkunden oder eine Entdeckungstour in einem Inselparadies veranstalten.
Die einzelnen Hotelzimmer sind so angelegt, dass sie bis zu drei Tagen unterwegs sein können sowie laut HOK so entworfen, dass sie sich selber mit Energie versorgen und nur „einen minimalen ökologischen Fussabdruck“ hinterlassen. Ganz hinfliegen, wohin sie wollen, können Hotelgäste aber trotzdem nicht: Sie erhalten eine Liste an Möglichkeiten, den konkret gesteuert und überwacht werden die kleinen Flug- und Schwimmobjekte werden vom Kontrollzentrum des Hotels.
Wird das „abgehobene“ Projekt eines Tages tatsächlich Realität? Laut HOK stehen die Chancen gut. Denn obwohl noch kein Prototyp existiert gehen die Verantwortlichen davon aus, dass das Hotel in etwa fünf Jahren startklar sein dürfte. Aufgrund der Recherchen sei die für das „Driftscape Hotel“ notwendige Technologie in gewisser Form bereits vorhanden. Mit besonderen Herausforderungen rechnet man vor allem auf rechtlicher Seite, etwa was die Verordnungen über den Luftraum anbelangt. (mai)