Urner Regierung sieht Chancen für Geothermie-Nutzung
In Uri könnte die Tiefenwärme möglicherweise als Energiequelle genutzt werden. Gemäss einem Geothermie-Bericht des Regierungsrates werden im Reusstal zwischen Erstfeld und Altdorf in grösserer Tiefe bis zu 200 Grad heisses Wasser vermutet.
Im Gebiet Erstfeld-Altdorf besteht auch der grösste
Wärmebedarf des Kantons, heisst es in dem am Dienstag publizierten Bericht zur
Nutzung von Geothermie. Diese Standorte würden sich unter anderem für
Fernwärmenetze oder für die Nutzung durch Industrieanlagen mit grossem
Abnehmerpotenzial anbieten.
Auch andere Gebiete des Kantons Uri haben demnach Potential.
Genannt wird das Aar- und Gotthard-Massiv zwischen Erstfeld und Andermatt und
südlich des Urserntal oder die Kalkschichten westlich des Urnersees. Der
Bericht weist aber darauf hin, dass diese Standorte als risikoreicher
eingestuft würden oder weniger hohe Temperaturen hätten.
Auch Stromproduktion möglich
Der Regierungsrat sieht damit Chancen, um mit mitteltiefer
bis tiefer Geothermie langfristig eine nachhaltige, einheimische und
kostengünstige Wärmeversorgung aufzubauen. Je nach geologischen
Rahmenbedingungen könnte gemäss Bericht bei «sehr günstigen Verhältnissen» auch
eine wirtschaftliche Stromproduktion möglich sein.
Allerdings gebe es bezüglich der Machbarkeit und
Finanzierbarkeit noch «erhebliche Unsicherheiten». Die Kenntnisse über den
tieferen Untergrund seien sehr beschränkt, wodurch das wirtschaftliche Risiko für
Investoren hoch bleibe. Diese Wissenslücke stelle eine zentrale Hürde für die Umsetzung
von Projekten dar, heisst es.
Die Potentialstudie zur Geothermie war vom Landrat bestellt worden. Erarbeitet wurde die Studie vom geologischen Beratungsunternehmen Dr. Roland Wyss GmbH in Frauenfeld. (sda/pb)
Zum Bericht: www.ur.ch