Unrat vor der Stadtmauer
Was in einer der ältesten Mülldeponien der Stadt Zürich ruhte, kann ab heute in der Ausstellung «Archäologie. Schätze aus dem Schweizerischen Nationalmuseum» bestaunt werden.
Die Stadtarchäologie Zürich begleitet die laufenden Werkleitungssanierungen des Tiefbauamts im Fraumünsterquartier seit Januar 2013. Entdeckt wurden über 150'000 Funde sowie zahlreiche Siedlungsreste ab dem 7. Jahrhundert bis in die Neuzeit: wie zum Beispiel Mauerreste der ehemaligen Klosteranlage samt Friedhof und der alten Stadtbefestigung.

Quelle: Bild: © Schweizerisches Nationalmuseum
Becher aus Keramik. Giubiasco (TI) 1. Jh. n. Chr. Becher ist mit menschlicher Fratze , die zweifelsohne apotropäisch wirken soll, d.h. Unheil abwendend.
Aber das ist nicht alles: Unmittelbar vor der Stadtmauer kamen fundreiche Abfallschichten zum Vorschein, die laut Archäologen ins Spätmittelalter datieren dürften. Dieser «Unrat» gibt Aufschluss über den Alltag und die Lebensumstände in Zürich zu jener Zeit. Zahlreiche Metallfunde, Gegenstände aus Knochen und Ton, Fragmente von Geschirr- und Ofenkeramik sowie Glasgefässe und vieles mehr kamen zum Vorschein.
Das Amt für Städtebau der Stadt Zürich überlässt dem Landesmuseum seine kostbaren Funde bis Ende September 2014.(tw/pm)