Uni St. Gallen hat Grosses vor
Die Universität St. Gallen soll bis 2025 deutlich erweitert werden. Neben einem Ausbau am bisherigen Standort auf dem Rosenberg ist auf dem Areal Platztor im Osten des Stadtzentrums ein neuer Campus für Lehre und Forschung geplant.

Quelle: zvg
Das Hauptgebäude der Universität St. Gallen
Die Universität St. Gallen (HSG) platzt aus allen Nähten. Derzeit studieren dort rund 8000 junge Männer und Frauen. Am akutesten ist die Raumnot in der Lehre und Forschung sowie der Bibliothek und der Verwaltung. Deshalb soll nun Platz geschaffen werden. Vertreter von Kanton, Stadt und Universität stellten heute Montag die Pläne vor. Am jetzigen Standort auf dem Rosenberg soll der Campus in Zukunft für rund 5500 Studierende angelegt sein. Damit sie mehr Arbeits- und Lernplätze erhalten, ist auch eine Vergrösserung der Uni-Bibliothek geplant. Auf dem städtischen Areal Platztor ist ein neuer Standort für Lehre und Forschung geplant. Die Kapazität soll 3000 Studierende betragen. Dort soll es auch für das Vollzeit-MBA-Programm der Weiterbildung sowie für Drittnutzungen Raum geben.
Kosten noch nicht bekannt
Was die Kosten für die Ausbaupläne betrifft, so können sie aufgrund des aktuellen Projektstands noch nicht näher beziffert werden. Jedenfalls sollen sich neben Kanton und Bund auch Donatoren sowie Dritte an der Finanzierung beteiligen. In der kantonalen Investitionsplanung ist derzeit ein Beitrag von 140 Millionen für das Grossprojekt eingestellt.
Wettbewerbsverfahren 2018
Damit aus dem Projekt dereinst Wirklichkeit wird, muss noch viel getan werden. Der Stadtrat beantragt dem Stadtparlament, das Areal Platztor für die universitäre Nutzung an den Kanton zu verkaufen. Die diesbezügliche Beratung im Stadtparlament wird voraussichtlich am 18. November stattfinden. Stimmt es dem Verkauf zu, wird der Kanton bis Ende nächstes Jahr die Projektdefinition erstellen. Die auf dieser Basis erarbeitete Botschaft soll dem Kanton im Herbst 2016 vorliegen. Bis Herbst 2017 erfolgen das parlamentarische Verfahren sowie eine Volksabstimmung. Bei einem Ja kann das Wettbewerbsverfahren im Jahr 2018 beginnen.
Die Uni integrieren
St. Gallens Stadtpräsident Thomas Scheitlin freut sich über die Pläne der Uni. Das neue Areal mit den vielfältigen Nutzungen werde das östliche Stadtzentrum aufwerten. Darüber hinaus entstehe die Chance, die Universität stärker in das städtische Leben zu integrieren, sagte er. Stadträtin Patrizia Adam betonte, dass das Projekt selbstverständlich auch städtebaulich und gestalterisch hohen Ansprüchen genügen müsse. Der neue Campus werde standortgerecht mit hoher Dichte, markanten Volumen, urbanem Charakter, aber auch mit attraktiven Freiräumen zu realisieren sein. Der Standort Platztor bringe zudem Vorteile für die Quartiere Rotmonten und Rosenberg, die vom Verkehr entlastet würden. Ausserdem könnten universitär genutzte Liegenschaften für Wohnzwecke zurückgegeben werden. (pd/mt)