Und noch mehr Türme für Zürich
Die Immobilienfirma Mobimo AG hat den Baukonzern Implenia mit der Überbauung des ehemaligen Labitzke-Areals in Zürich beauftragt. Auf dem 10‘000 Quadratmeter grossen Gebiet entstehen acht Gebäude, darunter zwei Hochhäuser.

Quelle: Visualisierung zvg
So soll die Überbauung aussehen
Bauherrin Mobimo realisiert auf 40‘000 Quadratmetern Geschossfläche 277 Wohnungen mit einer Grösse von 1,5 bis 4,5 Zimmern sowie Flächen für Gewerbe und Läden. Ausserdem sind sechs Plätze geplant, die öffentlich zugänglich sind und flexibel genutzt werden können. Insgesamt 90 Millionen Franken beträgt das Investitionsvolumen. Als Totalunternehmerin ist die Implenia AG beauftragt worden. Sie wird nach Plänen der Zürcher Architekten Gigon/Guyer acht Gebäude realisieren, darunter zwei Hochhäuser von 47 und 64 Metern Höhe. Die Bauarbeiten sollen noch dieses Jahr beginnen, wie es in einer Mitteilung von Implenia heisst.
Spezielle Baumethoden
Der Baukonzern veranschlagt eine Bauzeit von nur 24 Monaten, sodass die Wohnungen Anfang 2018 bezugsbereit sein werden. Um diese Vorgabe einhalten zu können, greife man auf die Methoden von Lean Construction zurück. Die Anwendung dieser Prinzipien dient der Optimierung der Bauabläufe. Diese würden, so Implenia, so getaktet und standardisiert, dass eine möglichst effiziente und planungssichere Ausführung gewährleistet werden könne. Bereits in der Offert-Phase habe man im Rahmen des Building Information Modelling (BIM) auf computergestützte 3D-Modelle gesetzt. BIM ermögliche es, sämtliche Schnittstellenpartner von Projektbeginn an in den Bauprozess einzubinden. Als zentrale Vorteile sieht der Baukonzern unter anderem eine präzisere Kosten- und Bauzeitplanung sowie ein vereinfachtes Änderungsmanagement.
Drei Jahre besetzt
Seit diesem Sommer laufen auf dem Gebiet der ehemaligen Farbenfabrik die Abbrucharbeiten und die Altlastensanierung. Zuvor war das Areal drei Jahre lang besetzt gewesen. Im August 2014 wurde es geräumt. Die Polizeiaktion erregte damals grosses Aufsehen, hatten die Besetzer doch während Stunden eine Strassenblockade errichtet und auf der Strasse sogar ein Wohnzimmer aufgebaut. Einige Besetzer hatten sich auch an Container gekettet. Insgesamt wurden damals 16 Personen verhaftet und die meisten per Strafbefehl verurteilt, wie die Nachrichtenagentur SDA schreibt. Wenige Tage später war das Areal vollständig geräumt. Doch kurz vor Weihnachten kam es erneut zu einer Demonstration. Aktivisten protestierten gegen den „Abriss auf Vorrat“. (mt/pd)