16:25 BAUBRANCHE

Ukraine-Krise: Gasverband befürchtet keine Lieferausfälle in der Schweiz

Teaserbild-Quelle: Maganscan, Pixabay-Lizenz

Lieferengpässe beim Gas wegen der Ukraine-Krise befürchtet der Verband der Schweizerischen Gasindustrie (VSG) keine. Allerdings könnte sich der Konflikt auf die Gaspreise auswirken, wie VSG-Sprecher Thomas Hegglin gegenüber der Nachrichtenagentur AWP erklärte.


„Die Schweiz ist sehr gut ins internationale Gasfernleitungsnetz eingebunden, was die Versorgungssicherheit grundsätzlich erhöht“, so Hegglin. Die Schweiz verfüge auf der Transitleitung, die durch das Land läuft, seit 2017 über die Möglichkeit des Umkehrflusses. Das heisst, dass das Gas nicht nur von Norden nach Süden fliessen kann, sondern auch in der Gegenrichtung. Damit ist die Schweiz ist laut Hegglin in alle Himmelsrichtungen an die grossen Märkte angebunden.

Im Weiteren haben im Unterschied zu früher alle diese Märkte Zugang zu Flüssigerdgas (LNG). Das per Tankschiff gelieferte Gas eröffne zusätzliche Beschaffungsmöglichkeiten, auch wenn diese teurer sei, sagte Hegglin weiter. Es gebe in der EU rund 40 LNG-Terminals, wo das Gas vom Tanker in die Pipelines eingespeist werde. „Das entschärft die Beschaffungsproblematik durch einen allfälligen Boykott von Russland.“

Gas aus Russland

Die Schweiz kauft ihr Gas vor allem an den Handelspunkten in den Nachbarländern Deutschland, Frankreich und Italien sowie in den Niederlanden, wie der Sprecher erklärte. Dennoch stammte im Jahr 2020 laut Verbandsstatistik knapp die Hälfte des Schweizer Gases aus Russland. Knapp ein Viertel lieferte Norwegen und ein Fünftel die EU. Algerien machte 3 Prozent der Lieferungen aus.

Durch die Stornierung der Betriebsbewilligung für die umstrittene Pipeline Nord Stream 2 durch den deutschen Kanzler Olaf Scholz sei die Versorgungssicherheit der Schweiz nicht tangiert, sagte Hegglin. Welchen Anteil die Gasmenge in der Schweiz ausmacht, die über die erste Pipeline Nord Stream 1 über Deutschland in die Schweiz fliesst, konnte der Verbandssprecher nicht sagen. „Wir wissen, aus welchen Förderländern das Gas kommt, aber nicht über welche Pipelines das Gas nach Europa gelangt.“ (awp/sda/mai)

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