17:11 BAUBRANCHE

UBS-Immobilienblasenindex auch im dritten Quartal leicht angestiegen

Die Wohnimmobilienpreise und die Hypothekarverschuldung wuchsen auch im dritten Quartal weiterhin deutlich stärker als die Wirtschaftsleistung und die Einkommen der Haushalte. Damit verzeichnete die UBS einen leichten Anstieg des Immobilienblasenindexes - trotz verbesserter Wirtschaftslage.

Obwohl das Wirtschaftswachstum des letzten Quartals höher ausfiel als im Vorquartal, konnte es nicht mit der Preis- und Verschuldungsdynamik am Wohnimmobilienmarkt Schritt halten. Der Immobilienblasenindex der UBS steht nach einer leichtern Zunahme von 0,05 Indexpunkten aktuell bei 1,20 (Zeitreihe revidiert) und verharrt damit im dritten Quartal in der Risikozone. Im dritten Quartal 2013 entwickelte sich das Preiswachstum bei Wohnimmobilien real immer noch um 4,2 Prozent im Vorjahresvergleich. In der gleichen Periode legten die Angebotsmieten "nur" um 3,3 Prozent zu. Damit öffnete sich die Preisschere zwischen Kauf- und Mietobjekten weiter.

Ungebrochene Nachfrage

Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen als Investitionsobjekte blieb weiterhin hoch. Die Zahl der Kreditanträge bei der UBS für Objekte ohne direkte Selbstnutzung belief sich auf 22,1 Prozent am Total – beinahe auf gleichem Level wie das Allzeithoch von 22,3 Prozent im vietrten Quartal 2012.

Gemäss UBS wurde die Preisentwicklung etwas relativiert durch das starke Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent und das damit einhergehende Wachstum der Einkommen. Zudem dürfte die längste deflationäre Phase seit der Weltwirtschaftskrise 1929 nun zu Ende gehen. So stieg die Jahresteuerung von inländischen Gütern innerhalb weniger Monate von 0 auf 0,7 Prozent im September an. Diese stärkere Wachstumsdynamik in Kombination mit höheren Teuerungsraten könnte die Bewertungen auf dem Immobilienmarkt schweizweit ohne grössere Preiskorrektur normalisieren.

Ungleichgewichte nehmen zu

Beim aktuell hohen Bewertungsniveau braucht es wenig, um die Gefahr einer Immobilienblase wieder akut werden zu lassen. Solange Preise für Wohnimmobilien teuerungsbereinigt um mehr als 3 Prozent pro Jahr zulegen, nehmen die Ungleichgewichte weiter zu. Mit der unverändert anwachsenden Hypothekarverschuldung steigt auch das Risiko für die Wirtschaft. Erst höhere Hypothekarzinsen dürften diesem riskanten Trend ein Ende bereiten.

Nachdem EZB-Chef Mario Draghi gestern eine weitere Absenkung der Leitzinsen angekündigt hat, liegen auch für die SNB keine Zinserhöhungen drin, die sich auf die Hypothekenzinsen auswirken könnten. Damit werden die Anleger tendenziell weiter in die Immobilien getrieben, wodurch die Gefahr einer Blase wächst.

Praktisch unveränderte regionale Risiken

Die regionalen Risiken* blieben im dritten Quartal unverändert. In den Gefahrenregionen am Genfersee zeichnet sich jedoch eine Trendwende ab. Als einzige Grossregion weist das Gebiet in praktisch allen Segmenten stagnierende oder rückläufige Preise für Wohnimmobilien auf. Aufgrund der relativ zu anderen Gefahrenregionen hohen Bewertungen am Genfersee bleibt das Korrekturpotenzial jedoch unverändert hoch. (mai/pd)

*Regionale Risiken:
Regionen mit hohem Korrekturpotenzial: Zürich, Glattal-Furttal, Limmattal, Zimmerberg, Pfannenstiel, Saanen-Obersimmental, Luzern, Innerschwyz, March, Zug, Unteres Baselbiet, Davos, Oberengadin, Lausanne, Morges, Nyon, Vevey, Genf

Regionen mit erhöhtem Korrekturpotenzial: Knonaueramt, Zürcher Oberland, Winterthur, Zürcher Unterland, Nidwalden, Basel-Stadt.

Quelle: UBS

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