20:04 BAUBRANCHE

Streit um BLS-Werkstatt: BLS hält an Riedbach BE fest

Wie angekündigt hat die BLS heute Mittwoch mitgeteilt, wo ausser in Riedbach Areale für den Bau einer neuen S-Bahn-Werkstätte geprüft worden sind. Zwar hatte man zwar über Standorte in Niederbottigen oder Allmendingen nachgedacht. Aber Riedbach bleibt für die BLS klar die Nummer eins.

Auf der Suche nach einem Ersatzstandort für die heutige Werkstatt Bern-Aebimatt habe die BLS zuerst den Ausbau der bestehenden Werkstätten Oberburg, Bönigen und Spiez in Betracht gezogen und dann verworfen. Dies erklärte BLS-Chef Bernard Guillelmon vor den Medien in Bern. Darauf hat die BLS abgeklärt, ob sie ihre S-Bahn-Züge in SBB-Serviceanlagen warten lassen könnte. Auch Neubauten auf SBB-Arealen wie beim Berner Güterbahnhof, auf dem Gleisfeld Wylerfeld Bern und in Bern-Weyermannshaus sind erwogen und wieder verworfen worden. Schliesslich habe die Bahn Industriebrachen in Lyss, Burgdorf und Thun analysiert und fallen gelassen, so Guillelmon. Dies aufgrund mehrerer Kriterien wie etwa, dass die Werkstatt in der Nähe des Knotens Bern liegen muss.

In der Folge nahm die BLS 21 weitere Areale in der Region Bern unter die Lupe. 13 dieser Areale fielen rasch ausser Traktanden. Es verblieben acht Gelände in Riedbach und Niederbottigen (Gemeinde Bern), Allmendingen bei Bern, Kerzers FR, Münsingen/Wichtrach, Toffen/Belp, Münchenbuchsee/Schüpfen und Mattstetten. Drei dieser Areale bezeichneten die BLS-Fachleute schliesslich als mögliche Standorte für den Bau einer neuen Werkstätte auf einer Fläche von mehreren Fussballfeldern: Jene in Riedbach, Niederbottigen und Allmendingen.

Nicht ideal aber bestmöglich

Wie Guillelmon und Peter Fankhauser, Leiter Bahnproduktion der BLS, erklärten, hat sich die BLS-Spitze nun für den Moosacher beim Bahnhof Riedbach entschieden, weil dieser Standort nicht ideal, aber der bestmögliche ist. Von Bedeutung für den Entscheid war für die BLS, dass Riedbach an der Linie Bern- Neuenburg liegt, die auch langfristig Kapazitäten aufweist.

Die BLS steht laut Guillelmon und Fankhauser erst ganz am Anfang der Planung. Nun beginne der Dialog. Die Bevölkerung soll sich im Verlauf der Planung einbringen können. Das Unternehmen bleibe gesprächsbereit und offen für Alternativvorschläge. Seit der Bekanntgabe des Entscheids hätten sie keinen besseren Alternativvorschlag erhalten. Allerdings will die BLS nun dem Bundesamt für Verkehr den Antrag stellen, das Riedbach-Areal in den Sachplan Verkehr, Teil Infrastruktur Schiene, aufzunehmen.

Vor gut einem Monat hatte die BLS bekanntgegeben, dass sie den Bau der neuen Werkstatt in Riedbach plant. Baubeginn ist frühestens 2020. Die Ankündigung sorgte für viel Wirbel, weil der Werkstatt ein ganzer Bauernhof weichen müsste. Auch die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz protestierte. Letztlich treffe nicht die BLS den Entscheid, wo die neue Werkstätte gebaut werde, sondern das Bundesamt für Verkehr, sagte Guillelmon am Mittwoch auch. Zudem wiederholte er frühere Aussagen, dass das Eisenbahngesetz dem Bund zwar die Möglichkeit geben würde, Gelände zu enteignen, dass dies aber nicht passieren soll. (mai/sda)

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