Steel Design Award für Stahlbrücke in Genf
Wie ein Kokon aus Stahl überspannt die Hans-Wilsdorf-Brücke die Arve bei Genf. Der extravagante Stahlbau wird mit dem ECCS Steel Design Award ausgezeichnet, der jeweils von der Europäischen Konvention für Stahlbau (EKS) verliehen wird.

Quelle: Steeldoc 01/13-Mauren Brodbeck
Elliptisch verlaufende Hohlkastenprofile machen aus der Brücke ein besonderes Erlebnis.
Der ECCS Steel Design Award wird jeweils pro Land für ein herausragendes Beispiel in Architektur oder Ingenieurbau verliehen. Im Vordergrund stehen dabei der kreative und wirtschaftliche Umgang mit Stahl, die technische Innovation und die konstruktive Virtuosität. Insgesamt sind 23 europäische Länder in der EKS vertreten. Ausgeführt wurde das ambitionierte Werk durch das Stahlbauunternehmen Zwahlen & Mayr SA, Aigle VD.
Die Schweiz nominiert jeweils ein Projekt, wie heuer die Hans Wilsdorf-Brücke aus der Feder des Ateliers d’architecture Brodbeck-Roulet SA aus Carouge/GE und der Ingenieure der Amsler Bombeli et associés sa, Chêne- Bougeries /GE. Die 85,40 Meter lange Querung ist eine Neuinterpretation der traditionellen Balkenbrücke und überspannt die Arve in einem kaum wahrnehmbaren, leichten Bogen ohne Zwischenabstützungen. Ihre architektonische und strukturelle Form ist das Resultat einer ausgefeilten Suche nach kunstvoller Zufälligkeit und wirtschaftlicher Ausführbarkeit des Stahlbaus. Die gesamte Tragstruktur setzt sich aus unterschiedlichen Elementen zusammen. Sie besteht aus drei längs verlaufenden unteren Kastenprofilen, zwei oberen Längsträgern, zwei Hauptbögen, ellipsenförmigen Ringen sowie drei linearen Umhüllungsbögen, die diagonal über die ganze Struktur verlaufen.
Am 3. Oktober werden in Mailand neben der Hans Wilsdorf-Brücke zwölf weiteren Siegerprojekten ausgezeichnet. Die Preisträgerin aus der Schweiz ist automatisch für die Jurierung des Prix Acier 2014 nominiert, dem Stahlbaupreis für interessante Projekte aus dem Inland. (mai/mgt)