Starker Franken drückt auf Schweizer Holzwirtschaft
In den Schweizer Wäldern ist im 2014 im Vergleich zum Vorjahr mehr Holz geerntet worden. Gleichzeitig macht der Forstwirtschaft der starke Franken schaffen: Weil der Import von Holz billiger und der Export deutlich schwieriger geworden ist, sind die Holzpreise um 15 Prozent gesunken.
Die Preissenkung werde sich negativ auf die Ernte und die Einnahmen der Schweizer Forstbetriebe auswirken, teilen dazu die Bundesämter für Statistik (BFS) und für Umwelt (Bafu) zur heute Donnerstag publizierten "Forststatistik 2014" mit. Sie rechnen damit, dass der leichte Aufschwung von 2013 und 2014 im laufenden Jahr höchstwahrscheinlich getoppt wird. Um die Nachfrage anzukurbeln, will die Wald- und Holzwirtschaft potenzielle Käufer für Holz aus dem Schweizer Wald sensibilisieren. Erste Schritte dazu sollen Ende August an der Schweizer Forstmesse in Luzern präsentiert werden.
Im vergangenen Jahr nahm die Holzernte um drei Prozent auf 4,9 Millionen Kubikmeter zu. Die Ursache dafür liegt vor allem in der gestiegenen Nachfrage bei Stamm- und Industrieholz. Energieholz war hingegen weniger stark gefragt. Grund dafür ist der milde Winter. Während in den öffentlichen Wäldern die Holzernte im Vergleich gegenüber 2013 konstant geblieben ist, wurde in den privaten Wäldern 7 Prozent mehr Holz geschlagen. Am meisten geerntet wurde im Kanton Bern mit 972'000 Kubikmetern. Dahinter folgen die Kantone Waadt (479'000 Kubikmeter) und Graubünden (405'000 Kubikmeter).
Das Gesamtergebnis hat sich mit einer Unterdeckung von rund 50 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr wieder verschlechtert. Laut dem forstwirschaftlichen Testbetriebsnetz des Bafu resultierte 2014 für die Waldbesitzer ein Verlust von durchschnittlich acht Franken pro Kubikmeter Holz. (mai/sda)