Segeln und verweilen am Ufer des Sankt-Lorenz-Stroms
Bänke sind auch Segelboote. Die verspielten Sitzgelegenheiten in der kleinen Ortschaft Verchères in Kanada erinnern Spaziergänger an die Zeit, als Schiffe die einzige Transportmöglichkeit in der Region waren.

Quelle: Félix Gujon
Die Bänke sind leicht schräg montiert und scheinen so über den Boden zu schweben.
Verchères liegt am Südufer der Sankt-Lorenz-Stroms in Kanada. Hier ist das Wetter oft rau und launisch, Windgeschwindigkeiten von 90 Stundenkilometern sind keine Seltenheit. Und so passen denn die Segelbooten nachempfundenen Bänke des Designers Félix Guyon nicht nur gut an die Ufer des Gewässers, sondern auch zur Geschichte des kleinen Ortes in der Nähe von Montréal: Die Gemeinde fragte Guyon für ein Denkmal an, das an die Familien erinnert, welche Verchères im 17. Jahrhundert gegründet hatten. Damals habe es keine Strassen gegeben, erklärt Guyon. «Die einzigen Transportmöglichkeit en boten Schiffe, angetrieben von Wind und Wellen. Dieser Gedanke erweckte mein Projekt zum Leben.» Des Weiteren sollte das Monument zum Verweilen einladen. Dazu konzipierte Guyon Bänke, die er mit einem «Segel» aus weisser Eiche versah. Damit es aussieht, als ob sie über den Grund treiben, stellte er die Bänke leicht schräg. Damit bieten sie auch eine bequeme Sitzgelegenheit. Zudem finden Spaziergänger – je nachdem woher der Wind weht – hinter den riesigen Segeln auch Schutz vor ungemütlichen Lüften.
Mit seiner charmanten Idee überzeugte Guyon vor Kurzem übrigens die Jury des diesjährigen «World Interiors News Design Award». (mai)