11:09 BAUBRANCHE

Schwimmen in der Seine – wegen Olympia

Was Jacques Chirac misslang, will Paris‘ Bürgermeisterin Anne Hidalgo jetzt erreichen: Die dreckige Seine soll schwimmbar gemacht werden. Das ambitionierte Vorhaben ist Teil des „olympischen Aktionsplans“, der die Bewerbung der Stadt für die olympischen Sommerspiele 2024 aufpeppen soll.

Sie ist keine stinkende Kloake mehr, aber sauber ist die Seine auch nicht. Im Gegenteil: Die hohe bakterielle Belastung gilt als gesundheitsgefährdend, und das Schwimmen im Pariser Fluss ist bei Strafe verboten. 15 Euro sind pro Sprung fällig.

In Anbetracht dessen, dass sich die Stadt der Liebe als Austragungsort für die olympischen Sommerspiele im Jahr 2024 bewirbt, soll sie ein bisschen aufgepeppt werden. Bürgermeisterin Anne Hidalgo hat hierfür den olympischen Aktionsplan ins Leben gerufen. Wie das News-Portal german-architects.com schreibt, umfasst er 43 Massnahmen. Dazu gehören etwa der Bau einer Strassenbahn durch die Stadt in Ost-West-Richtung, Extra-Radwege zu den am Stadtrand gelegenen Sportarenen sowie ein Wanderweg – und die Absicht, die Seine badetauglich zu machen. So könnte dann etwa das olympische Triathlon-Schwimmen oder die 10-Kilometer-Langstrecke im Fluss stattfinden. Ob das klappen wird, steht allerdings in den Sternen, wäre der Aufwand doch sehr hoch, auch in finanzieller Hinsicht.

Anne Hidalgo ist nicht die erste, die aus der Seine ein Badeparadies machen will. Schon im Jahr 1988 hat laut Artikel das damalige Pariser Oberhaupt Jacques Chirac versprochen, dass das Baden innerhalb der nächsten fünf Jahre möglich sein werde. „Und ich bin der Erste, der dies vor Zeugen tun wird“, sagte er. Sein Versprechen hat er nicht gehalten.

Auch in anderen Städten, durch deren Gebiet ein Fluss fliesst, existieren ähnliche Pläne, wie Hidalgo sie jetzt für Paris hat. In der Londoner Themse zum Beispiel sammelt man Geld für die Realisierung eines Flussbads (baublatt.ch berichtete). In Berlin existiert ein Verein, der beabsichtigt, die Spree an der Museumsinsel schwimmbar zu machen. Im Hafen von Kopenhagen gibt es Badestellen. Mehr als 400 Millionen Pfund hat die Stadt ausgegeben, um Abwasserkanäle umzuleiten und ein Warnsystem zu installieren, das Verschmutzungen anzeigt. (mt/pd)

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