Schweizer so reich wie nie zuvor – Geld sehr ungleich verteilt
Rund 170 000 Franken erwirtschaftete jede berufstätige Person in der Schweiz vergangenes Jahr im Schnitt. Dies zeigt eine neue Analyse des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds (SGB). Trotzdem sind die Gewerkschafter unzufrieden: Die Einkommen seien sehr unterschiedlich verteilt.

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Symbolbild
In den letzten 20 Jahren hätten Topverdiener, Aktionäre und Arbeitgeber ein immer grösseres Stück des gestiegenen Wohlstands beansprucht, sagte SGB- Chefökonom Daniel Lampart am Dienstag vor den Medien in Bern. Viele Berufstätige würden dagegen nahezu leer ausgehen. Die Zahl der „Lohnmillionäre“ sei seit den 1980er Jahren von rund 200 auf heute über 2500 gestiegen. Die Löhne der Topverdiener (oberste zehn Prozent) hätten in den letzten zehn Jahren um 15 Prozent zugenommen. Berufstätige mit tiefen Einkommen (unterste zehn Prozent) hätten hingegen nur drei Prozent mehr Lohn als noch vor zehn Jahren.
Diese geringen Lohnfortschritte würden durch die Steuer- und Abgabepolitik zu einem grossen Teil zunichte gemacht. Denn von den Steuersenkungen in den letzten Jahren hätten vor allem die Gutverdienenden profitiert. Die Abgaben, insbesondere die Kopfprämien der Krankenkassenprämien, würden hingegen Haushalte mit tiefen und mittleren Einkommen besonders stark belasten. Nach Abzug von Steuern, Prämien und Mieten bleibe heute vielen Haushalten nur wenig mehr Geld übrig als vor über zehn Jahren, so Lampart. (pd/mt)