Schweiz baute 2013 so viel wie nie
Der milde Winter hat der Schweizer Bauwirtschaft einen Allzeitrekord 2013 verschafft. Mit einem Umsatzwachstum von 4,9 Prozent auf 19,9 Mrd. Franken wurde im vergangenen Jahr so viel gebaut wie noch nie. Wohnbau und Tiefbau legten am meisten zu.
Der bisherige Rekord aus dem Jahre 2011 wurde nochmals um 0,8 Prozent übertroffen, verlautbarte der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) am Mittwoch in einem Communiqué.
Weil im Folgejahr 2012 die eisigen Temperaturen viele Baustellen einfroren, schrumpften die Umsätze damals um 3,9 Prozent auf 18,9 Milliarden Franken. Das war der erste Rückgang seit neun Jahren.

Bild: DocuMedia Schweiz
Allein der Wohnungsbau legte im vergangenen Jahr um 3,2 Prozent auf 6,12 Milliarden Franken zu und kommt damit nahe an den Umsatzrekord von 6,14 Milliarden aus 2011.
Noch stärker wuchs der Tiefbau, der seine Umsätze um 6,7 Prozent auf 10,4 Mrd. Fr. steigern konnte. Die Witterung war deutlich baufreundlicher als im Vorjahr, wenngleich nicht optimal, schreibt der SBV. Der Auftragsbestand lag Ende Dezember 2013 mit 6,3 Milliarden Franken jedoch um 8,1 Prozent tiefer als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Bei den gewerblichen Bauten stiegen die Umsätze im vergangenen Jahr um 3,2 Prozent auf 2,5 Milliarden Franken, doch blieb der Wirtschaftsbau damit unter dem bisherigen Höchststand von drei Milliarden Franken aus dem Jahre 2008. Der Auftragsbestand per Ende Jahr sank gar um 2,2 Prozent.
Die Aussichten für die Branche bleiben auch für das laufende Quartal gut, worauf auch die Bauvorhaben der Baufirmen mit 13,2 Prozent über dem Vorjahresniveau hindeuten. Für den Rest des Jahres würden weniger Baubewilligungen sowie die Auswirkungen der angenommenen Zweitwohnungsinitiative spürbar, hiess es. Die Bautätigkeit dürfte daher 2014 ein ähnliches Niveau erreichen wie 2013, schreibt der SBV.
Im letzten Jahrzehnt hat sich der Umsatz um beinahe 40 Prozent gesteigert, doch viel Luft nach oben bleibt nicht, sagte Silvan Müggler vom SBV. "Wir sind nahe an der Kapazitätsgrenze im Bauhauptgewerbe", kommentierte er und gab zu Bedenken, es gebe zu wenige höher qualifizierte Bauarbeiter in der Schweiz. Die am 9. Februar angenommene Masseneinwanderungsinitiative werde sich langfristig negativ auf die Bauwirtschaft auswirken.(tw/sda)