Schneesportzentrum Lenzerheide auf Eis gelegt
Die Planung für das Nationale Schneesportzentrum in Lenzerheide GR wird bis ins Jahr 2023 auf Eis gelegt. Grund sind die knappen Bundesfinanzen.
Der Bundesrat diskutierte heute Mittwoch die Gesamtschau Sportförderung und die Resultate der Vernehmlassung vom Herbst. Dabei steckte er den finanziellen Rahmen für die Schweizer Sportförderung der nächsten Jahre ab. Er hatte Lenzerheide als Standort für ein Nationales Schneesportzentrum empfohlen. Der Bündner Wintersportort schnitt im Rennen um das neue Zentrum in technischer Hinsicht am besten ab, knapp gefolgt Andermatt UR. Dahinter landeten Engelberg OW, Fiesch VS und Davos GR.
Mit dem Nationalen Schneesportzentrum sollten die Rahmenbedingungen für die Durchführung von Schneesportlagern für Schulen verbessert werden. Das Zentrum sollte auch für Aus- und Weiterbildungskurse im Schneesport dienen und Ansprüchen des Leistungssports genügen.
Graubünden bedauert Entscheid
Die Verschiebung der Planung des Schneesportzentrums um sieben Jahre sei bedauerlich, hiess es auf Anfrage beim zuständigen Bündner Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartement. Doch immerhin habe der Bundesrat ein klares Bekenntnis zum Standort Lenzerheide abgelegt. Noch unklar ist, ob der Bundesratsbeschluss akzeptiert oder allenfalls in Bern interveniert werden soll. Verschiedene Szenarien seien denkbar, hiess es in Chur.
In der Vernehmlassung hatte das Schneesportzentrum allerdings einen schweren Stand gehabt. Die Sportverbände etwa sahen dafür keine Notwendigkeit. Zur Förderung des spitzensportorientierten Schneesports betreibe Swiss-Ski bereits drei professionelle Leistungszentren, führten sie an. Die 85 Millionen Franken für den Bau des Zentrums und die bis zu 15 Millionen Franken für den jährlichen Unterhalt und Betrieb könnten stattdessen für den Athletensupport mit guten Trainern, einer professionellen Verbandsunterstützung und dezentralen Leistungszentren eingesetzt werden. (sda)