Samih Sawiris will Flüchtlingsstadt bauen

Billig-Städte in Ägypten bauen statt eines weiteren Flüchtlingsexodus': Der ägyptische Investor Samih Sawiris möchte eine Stadt errichten, um syrischen Flüchtlingen eine Alternative zur Flucht nach Europa zu bieten. Für sein Projekt hofft Sawiris auch auf finanzielle Unterstützung aus der Schweiz

Flüchtlinge sollen in der Nähe ihrer Heimat Schutz und Unterkunft finden und sich nicht mehr auf den gefahrenvollen Weg in ferne Länder begeben müssen. "Ich bin immer noch überzeugt, dass es für alle das Beste ist, den Menschen in der Region eine Zukunft zu bieten", sagte Sawiris im Interview mit dem "SonntagsBlick". Als Vorbild für das Städteprojekt nennt er Haram City - eine Stadt mit Billig-Wohnungen, die er bei Kairo aufgebaut hat. 70 000 Menschen leben dort bereits.

Eine Wohnung würde 2000 Euro kosten. "Eine syrische Familie wäre damit sehr zufrieden." Vor längerer Zeit habe er vorgeschlagen, in Syrien an der Grenze zur Türkei eine solche Stadt zu bauen. "Die Türken waren sogar einverstanden, sie zu beschützen. Aber Europa hatte kein Interesse." Damals habe sich niemand dafür interessiert, weil die Flüchtlinge noch nicht massenweise nach Europa kamen.

Eine sichere Zone in Syrien existiert laut Sawiris inzwischen nicht mehr. "Aber man könnte in Ägypten eine Stadt wie Haram City aufbauen." Damit es kein Flüchtlingslager werde, müsste sie von Ägyptern und Syrern zu gleichen Teilen bewohnt werden.

In Ägypten leben bereits fünf Millionen Flüchtlinge. Ein Teil dieser könnte in die Stadt ziehen. "Aber warum nicht auch Flüchtlinge, die jetzt zum Beispiel in der Schweiz sind?" Das würde die Schweiz einen Bruchteil der Kosten verursachen, was die Versorgung und Unterbringung der Flüchtlinge in der Schweiz kostet. Sawiris selbst wolle auf seinen Gewinn verzichten. Er stehe bereits in Kontakt mit Schweizer Politikern. Die Gespräche seien noch vertraulich.

Sawiris ist in der Schweiz für sein Tourismus-Resort mit Luxushotel und Skigebiet in Andermatt bekannt. (SDA/cb)