Roboterfische und -muscheln in Venedig unterwegs
Bald sind in den Kanälen Venedigs falsche Fische, unechte Muscheln und Kunststoffseerosen zu Hause. Dasselbe gilt für eine nahegelegene Muschelfarm und für das sumpfige Umland.

Quelle: zvg
Kleine Roboter im Dienst der Wissenschaft: das sogenannte aPad (Seerose), der aFish und die aMussel (Muschel) (v.l.n.r.).
Dabei handelt es sich um 120 kleine Roboter, die in der Lagune Daten zur Verschmutzung und zur Auswirkung des Klimawandels sammeln. Die Kerlchen wurden eigens von Wissenschaftern des «
Artificial Life Lab» der Universität Graz für das EU-Projekt «subCULTron» entwickelt: So setzen sich die Muscheln auf dem Lagunengrund fest, wo sie die Wasser- und die Bodenbeschaffenheit erheben. Wie ihre natürlichen Vorbilder können sie im Schwarm den Standort wechseln, indem sie die Strömung nutzen. Derweil fungieren die Fischroboter (Bild) als Boten zwischen Muscheln und Seerosen. Sie sind für den Datenaustausch zwischen den Wissenschaftern und ihren kleinen Helfern zuständig. Zudem versorgen die Seerosen die Fische mit Energie. Das Besondere daran: Die Roboter werden nicht gesteuert. Sie kommunizieren miteinander, und sie handeln und organisieren sich autonom. Dies ermöglichen Algorithmen, die vom sozialen Verhalten von Fischschwärmen und Bienen abgeleitet sind. Die Roboter besitzen damit eine Art Schwarmintelligenz, wie sie auch in der Natur gibt.(mai)