Region Basel soll Expo 2027 bekommen
Die St. Galler und Thurgauer gaben der Expo 2027 keine Chance. Jetzt könnte die Region Basel die Ostschweiz beerben. Parlamentarier aus Basel-Stadt und Baselland fordern von den Regierungen eine Machbarkeitsstudie für eine Landesausstellung.

Der Würfel von Jean Nouvel im Murtensee gehörte zu den Wahrzeichen der letzten Landesausstellung in der Schweiz, der Expo.02 (Daniel Steger, Wikimedia Commons CC BY-SA 2.5)
Die Kantone Thurgau und St. Gallen haben am 5. Juni den Planungskredit für eine Expo in der Ostschweiz im Jahr 2027 verworfen. Damit schien eine Landesausstellung im nächsten Jahrzehnt vom Tisch. Doch jetzt haben zehn Parlamentarier aus Basel-Stadt und Baselland einen gleichlautenden Vorstoss für eine Expo in der Nordwestschweiz eingereicht, wie die „Basler Zeitung“ und die „bz Basel“ berichten. Die Kantonsregierungen der beiden Basel sollen damit beauftragt werden, „mit anderen Kantonen der Nordwestschweiz zu prüfen, ob eine Expo zum Ende des nächsten Jahrzehnts in der Region Nordwestschweiz veranstaltet werden kann“.
Schub für Schlüsselprojekte
Von der Expo erhoffen sich die Initianten einen Schub für regionale Schlüsselprojekte wie das Herzstück der S-Bahn. Sie machen ausserdem geltend, die Nordwestschweiz als „Tor der Schweiz zur Welt, wichtiges Zentrum von Wissenschaft, Kultur, Sport und Wirtschaft“ verkörpere die moderne Schweiz wie keine andere Region und sei daher besonders geeignet, die Leistungsfähigkeit des Landes zu demonstrieren.
Das Begehren ist politisch breit abgestützt. Gemäss den Berichten unterstützen fast alle grossen Parteien in den beiden Basel den eingereichten Vorstoss. Die grosse Ausnahme ist die SVP Basel-Stadt. Sie stellt sich aus finanziellen Gründen gegen das Projekt.
Die Landesausstellung in der Region Basel wäre die erste Expo in der Schweiz seit 2002. Im 20. Jahrhundert wurden in der Schweiz vier Landesausstellungen durchgeführt. Die Expo.02 in Murten, Biel, Neuenburg und Yverdon hatte erst zu einer gewissen Polarisierung in der Schweiz geführt, der Westschweiz aber zu neuem Selbstbewusstsein verholfen. Die Expo 1964 in Lausanne pries die Errungenschaften der Schweiz zu einem Zeitpunkt, als technischer Fortschritt ein ausschliesslich positiv besetzter Begriff war. Die Landi 1939 in Zürich war von der geistigen Landesverteidigung geprägt. Die Landesausstellung 1914 in Bern stand im Zeichen der bewaffneten Neutralität. (mgt)