09:39 BAUBRANCHE

Preisabsprachen: Weko büsst acht Bauunternehmen

Acht Strassen- und Tiefbauunternehmen sind von der Wettbewerbskommission (Weko) mit insgesamt fünf Millionen Franken gebüsst worden, weil sie in den Bezirken See-Gaster SG sowie March und Höfe SZ bei mehreren hundert Ausschreibungen die Preise abgesprochen und bestimmt haben, wer den Zuschlag erhalten soll.

Die Unternehmen De Zanet AG, Hagedorn AG, Oberholzer Bauleistungen AG, Implenia Schweiz AG, Walo Bertschinger AG, Gebr. P. und J. Reichmuth AG, Toller Unternehmungen AG sowie Bernet Bau AG sprachen sich über Offertstellungen ab, um in den Bezirken See-Gaster, March und Höfe die Vergaben von öffentlichen und privaten Strassen- und Tiefbauprojekten zu manipulieren. Wie die Wettbewerbskommission (Weko) in einer Mitteilung schreibt, trafen sich Vertreter dieser Firmen regelmässig zu «Marktabklärungssitzungen». Dabei seien von ihnen selbst erstellte, stetig aktualisierte Listen besprochen worden, auf denen aktuelle Strassen- und Tiefbauprojekte von öffentlichen und privaten Bauherren aufgeführt waren. Man tauschte sich über die jeweiligen Interessen für die Beschaffungen aus. «Bestand Einigkeit, wurde jene Unternehmung bestimmt, die den Zuschlag erhalten soll. Die anderen Unternehmen boten ihre Leistung in der Folge zu höheren Offertpreisen an», schreibt die Weko.

So wurden laut Mitteilung zwischen 2002 und 2009 hunderte Strassen- und Tiefbausubmissionen beeinflusst. «Eine solche Zusammenarbeit stellt einen schweren Verstoss gegen das Kartellgesetz dar», heisst es. Die Kommission setzte eine Busse von insgesamt fünf Millionen Franken aus. Bei der Festsetzung habe man die schwere der Wettbewerbsbeschränkung sowie die Dauer der Gesamtabrede berücksichtigt. Eine Firma kam ohne Busse davon, weil sie sich nach den Hausdurchsuchungen selbst anzeigte und «sehr gut mit den Wettbewerbsbehörden kooperierte». Es handelt sich um Implenia, wie ein Konzernsprecher gegenüber der Nachrichtenagentur sda sagt. Einem zweiten Unternehmen wurde die Busse teilweise reduziert.

Verdacht schöpfte die Weko aufgrund einer statistischen Analyse von Offertöffnungsprotokollen. Darin wird festgehalten, welche Offerten bei Ausschreibungen eingereicht wurden. Im April 2013 eröffnete die Weko dann eine Untersuchung. (pd/mt)

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