11:11 BAUBRANCHE

Neues Gefängnis für das Bündnerland

Teaserbild-Quelle: zvg

Die Bündner Regierung plant den Neubau einer geschlossenen Justizvollzugsanstalt für 152 Personen in Realta. Das Projekt stammt vom Churer Architekturbüro D. Jüngling + A. Hagemann und wird mit zirka 119 Millionen Franken zu Buche schlagen, wobei der Bund 33 Millionen beisteuert.

In der Schweiz fehlen heute rund 980 Plätze im geschlossenen Straf- und Massnahmenvollzug, davon 140 im Ostschweizer Strafvollzugskonkordat. Ausserdem ist die Situation in der bestehenden Justizvollzugsanstalt (JVA) Sennhof in Chur mit 57 Plätzen ungenügend. Diese Faktoren haben die Bündner Regierung veranlasst, einen Auftrag zur Planung des Baus einer neuen geschlossenen JVA in Realte (Gemeindegebiet Cazis) zu erteilen, wie es in einer Mitteilung heisst. Die neue Anlage soll demnach in unmittelbarer Nähe zur bestehenden offenen JVA und der psychiatrischen Klinik Beverin erstellt werden.

Bund steuert Geld bei

Geplant ist ein Neubau, der Platz für 152 Häftlinge bietet: zehn Plätze in der Eintrittsabteilung, 100 für den Normalvollzug, 20 für Straftäter mit psychischen Störungen sowie zehn in der Altersabteilung und zwölf Plätze für den Vollzug der U-Haft, den Vollzug an Frauen und Jugendlichen sowie für Ersatzfreiheitsstrafen. Das siegreiche Projekt stammt aus der Feder des Churer Architekturbüros D. Jüngling + A. Hagenmann, wie die Regierung schreibt. Sie rechnet mit Investitionskosten von 119 Millionen Franken. Der Bund unterstütze den Neubau und habe einen Baubeitrag in der Höhe von rund 33 Millionen Franken in Aussicht gestellt, womit sich die Nettoinvestitionen für den Kanton auf rund 86 Millionen Franken belaufen. Der Baubeginn ist auf Herbst 2016 terminiert, die Inbetriebnahme auf Juni 2019.

Der Regierungsrat ist überzeugt: „Mit der Realisierung der geplanten Justizvollzugsanstalt entsteht namentlich für die Region Domleschg/Heinzenberg ein erhebliches Wertschöpfungspotenzial.“ Die neue Anstalt werde rund 110 Mitarbeiter beschäftigen, wobei rund 80 Stellen gänzlich neu zu besetzen seien und zirka 30 bestehende Arbeitsplätze von der JVA Sennhof verlegt würden. Auch das umliegende Gewerbe werde von der Ansiedlung dieser Ostschweizer Konkordatsanstalt profitieren könne. „Der Neubau ist deshalb auch in volkswirtschaftlicher Hinsicht für den Kanton Graubünden von grosser Bedeutung“, heisst es.

Die bestehende JVA Sennhof wird mit den Neubau nach 200 Jahren definitiv aufgegeben. Die spezifisch für den Anstaltsbetrieb konzipierten Räume könnten für keine andere Verwaltungstätigkeit verwendet nehmen, schreibt der Regierungsrat. Deshalb soll das Sennhofareal einer neuen Nutzung durch Dritte zugeführt werden. (pd/mt)

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