Mysteriöser Fund auf Bauareal in Windisch
In der Nähe des Legionärlagers von Vindonissa, wo nächstes Jahr eine Wohn- und Gewerbeüberbauung errichtet werden soll, machten Archäologen einen rätselhaften Fund: einen mit Öllampen und Münzen gefüllten Kochtopf.

Quelle: Kantonsarchäologie Aargau, Bela Polyvas
Vor rund 2000 vergraben: der Kochtopf eines römischen Legionärs, gefüllt mit Öllampen, Münzen und Tierknochen.
Er lag nur wenige Handbreit unter dem Asphalt: der mit 22 Öllampen gefüllte Kochtopf eines römischen Legionärs. Auf jeder Lampe lag eine sorgfältig platzierte Bronzemünze. Zudem befanden sich verkohlte Tierknochen in dem Gefäss. Den sonderbaren Fund machten Archäologen des Kantons Aargau an der Zürcherstrasse in Windisch, in der Nähe des Legionärlagers Vindonissa. Sie nehmen dort den Grund unter die Lupe, damit im nächsten Jahr mit der Realisierung der Wohn- und Gewerbeüberbauung „Linde“ gestartet werden kann. Möglicherweise war der Topf Teil eines Rituals. Weil es jedoch kaum vergleichbare Funde gebe, sei dies spekulativ, erklärt dazu Kantonsarchäologe Georg Matter. „Was uns erstaunt hat, war die Menge und die Kombination von Münzen und Lampen“, sagt Matter.
Daneben ist das Archäologenteam während der Grabungsarbeiten der vergangenen Monate auf römische Siedlungsreste aus vier Jahrhunderten gestossen: mannshohe Steinmauern, Feuerstellen und einen tiefen gemauerten Schacht.
Auswertung der Fundstücke werde die noch länger beschäftigen, erklärt Matter. Länger als die Ausgrabungen an der Zürcherstrasse dauerten. Wenn die Bauherrschaft das Bauareal nächstes Jahr übernimmt, beginnt der zweite Teil der Arbeit der Archäologen. Damm gilt es das Rätsel des Topfs zu lösen. (mai/mgt)