Monatsstatistik Juni: Investoren bleiben zaghaft
Auf den ersten Blick sehen die Zahlen für den Juni freundlich aus: Die Baugesuche stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,2%, die Bewilligungen um 1,3% und die Submissionen um 7,6%.
Die Monatsstatistik wird aber durch eine hohe Anzahl Arbeitstage beschönigt. So verzeichneten die Vergleichsmonate Juni 2014 und Mai 2015 zwei respektive vier Arbeitstage weniger. Das entspricht einer Differenz von 10 respektive 20%. Hinzu kommt, dass die Bausumme, die hinter den geplanten Projekten steckt, weiter schrumpft. Die Zahlen dazu liefert der Baublatt-Quartalsbericht zur Bauwirtschaft in der nächsten Ausgabe.
Wohnbau kühlt bereits wieder ab
Unter den genannten Voraussetzungen der fehlenden Arbeitstage liegen die Baugesuche der Deutschschweiz (Vorjahr: +4,7%), Romandie (+9,1%;) und italienischen Schweiz (+66,1%) zwar im positiven Bereich. Wird jedoch die Differenz von 10% hinsichtlich der Arbeitstage abgezogen, so ergibt sich ein negativer Wert, ausser in der italienischen Schweiz, wo die Werte erfahrungsgemäss stark schwanken.
Flau entwickelte sich insbesondere der Wohnbau, nachdem Investitionen in Immobilien aufgrund des Negativzinses auf Sparguthaben für kurze Zeit an Attraktivität gewonnen hatten. Unter Einberechnung der Arbeitstage* wurden im Juni sowohl mehrstöckige Renditeliegenschaften (Vorjahr: -4,9%; Vormonat: -15,5%) als auch Einfamilienhäuser (-6,1%; -19,9%) zurückhaltender geplant. Die Erklärungen dazu sind ein sich abzeichnender Angebotsüberhang von Immobilien im teuren Segment, die steigenden Leerwohnungsquoten im Mietmarkt und eine tendenziell rückläufige Zuwanderung von Fachkräften. Hinzu kommt die Verunsicherung durch die Masseneinwanderungsinitiative. Aus langjähriger Sicht liegt der Wohnbau indessen immer noch auf einem komfortablen Niveau. (ur)
* Die nachfolgenden prozentualen Vergleiche sind bereinigt. Beim Vorjahresmonat sind 10% und beim vorangehenden Monat 20% abgezogen.
Den ausführlichen Beitrag lesen Sie im Baublatt 29 vom 19. Juli.