Monatsstatistik April 2022: Grossprojekt treibt Bausumme in die Höhe
Das Schweizer Bauhaupt- und Ausbaugewerbe konnte im April nach dem stetigen Aufwärtstrend in den Vormonaten die Erholung fortsetzen. Die Hochbausumme stieg gar auf den höchsten Wert der letzten Dekade. Erstmals in der zehnjährigen Zeitreihe gingen mehr als 6000 Gesuche für Objekte ein (+5,9 %). Die auf Basis von Gesuchen ermittelte Hochbausumme ist im Vergleich zum Vorjahresmonat um 25,6 Prozent in die Höhe geschossen.

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Die Investitionen für den Bau von Einfamilienhäusern waren im April rückläufig, während sich das Wachstumstempo bei der geplanten Bausumme des Segments Mehrfamilienhäuser beschleunigte.
Die Zunahme ist vor allem auf das ausserordentliche Ergebnis in der Romandie zurückzuführen. Zu Buche schlägt dabei das Grossprojekt beim Uno-Sitz in Genf, wo die Renovierung eines Gebäudes sowie ein Neubau für insgesamt 836,5 Millionen Franken geplant sind. Aber auch ohne das Grossprojekt läge die geplante Bausumme immer noch über dem Vorjahreswert. Breiter abgestützt ist das Wachstum in der Waadt, wo die geplanten Investitionen einen Spitzenwert erreichten und den langjährigen Durchschnitt weit übertrafen. Aufgrund der Vorgaben in Genf und im Waadtland fielen die rückläufigen Bausummen in den anderen Westschweizer Kanton weniger ins Gewicht.
Zürich schwächelt
Die Deutschschweiz konnte gesamthaft immerhin den Monatswert des Vorjahres egalisieren. Im April die Bausumme hochgefahren haben die Kantone Aargau und Bern. Auch wurden mehr Projekte lanciert, sodass sich die im Jahr aufgelaufene Summe (Year to Date – YTD) nach vier Monaten auf einem hohen Stand befand. Im Vergleich zum Vorjahresmonat konnten auch Solothurn und Schwyz hohe Steigerungsraten ausweisen.
Dagegen fiel die Bausumme des Kantons Zürich dramatisch zurück (-24,6 %), was sich auch in der YTD-Summe niederschlug (-5,8 %). Im Tessin zeigten sich im April deutliche Bremsspuren – mit Folgen für die künftige baukonjunkturelle Entwicklung. Im Südkanton scheint der Boom vorerst vorbei zu sein, denn die Bausumme war rückläufig (-8,3 %). Die Zwischenbilanz nach vier Monaten ist eher düster (YTD: -34,2 %).
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