Mit Röntgenstrahlen Diamanten aufspüren
Deutsche Forscher haben eine Methode entdeckt, mit der sich Diamanten nicht nur auf sondern auch im Gestein aufspüren lassen. Diese Technik könnte etwa auch beim Recycling seltener Erden helfen.

Quelle: KS_aus_F, wikimedia, CC
Er est wenn er geschliffen ist, beginnt der Diamant zu funkeln.
Forscher des Entwicklungszentrums Röntgentechnik EZRT im deutschen Fürth haben ein Verfahren entwickelt, mit dem sich Diamanten in vulkanischem Gestein aufspüren lassen. Das EZRT ist ein Bereich des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS, der eng mit dem Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren zusammenarbeitet. Die Methode basiert auf dem sogenannten Dual-Energy-Röntgen, bei dem zwei Bilder desselben Objekts mit zwei unterschiedlichen Röntgespektren erzeugt werden. Mittels eines am EZRT entwickelten Algorithmus lassen sich dann aus den beiden Aufnahmen die jeweiligen Materialinformationen herausfiltern. Damit ist die neue Technologie in der Lage, wenige Millimeter grosse Diamanten zu finden. Jetzt wolle man sie mit Kollegen des Fraunhofer-Instituts für Optronik zur Industriereife führen, erklärt dazu Physiker Jürg Mühlbauer vom ERZT. «Ziel ist es, einen industriellen Prüfprozess zu entwickeln, bei dem mehrere Tonnen Gestein pro Stunde durch die Anlage laufen und analysiert werden.»
Neu ist der Einsatz Röntgenstrahlen bei der Diamantensuche jedoch nicht: Die Diamantenindustrie wendet sie bereits heute an, allerdings konnten damit bisher Diamanten nur an der Oberfläche und nicht im Gestein fest gestellt werden. Wie das Fraunhofer Institut mitteilt, eignet sich die Methode nicht für das Auffinden von Diamanten: Mit ihr liessen beispielsweise auch die in alten Handys, Computern und Fernsehern noch vorhandenen seltenen Erden finden, um sie wieder verwerten zu können. (mai)