Meyer Burger entlässt in Sachsen zirka 120 Mitarbeiter
Im sächsischen Hohenstein-Ernstthal wird es bald bis zu 120 mehr Arbeitslose geben. Grund: DerThuner Solarzulieferer Meyer Burger streicht Stellen, angeblich zur Kosteneinsparung, amProduktionsstandort der deutschen Tochterfirma Roth & Rau.
Der Thuner Solarzulieferer Meyer Burger baut am Produktionsstandort der deutschen Tochter Roth & Rauim deutschen Bundesland Sachsen voraussichtlich rund 120 Stellen ab. Der "Fokussierungsprozess wird damit weiter vorangetrieben", teilte Meyer Burger am Montag mit. Zielsei es, die operativen Kosten amStandort Hohenstein-Ernstthalunweit der tschechischen Grenze um rund 12 Millionen Franken zu senken, um den Investoren besser gerecht zu werden.Ebenfalls werde der aktuelle Vorstand der börsennotierten Roth & Rau AGauf nur zwei Mitglieder verschlankt. Obein Outsourcing vonTeilen derProduktiongeplant ist, wurde nicht bekannt gegeben.
Die ursprünglich 1990durch dieTU Chemnitz in Sachsen gegründeteFirma stelltheute mit ihren eigenen drei Tochterunternehmen so genannte PECVD-Anlagen für die Antireflexbeschichtung und Passivierung von kristallinen Siliziumsolarzellen, Plasmaätzanlagen für die Kantenisolation und andere Trockenätztechnologien für die Photovoltaik, sowie Plasmaprozessanlagen für Forschung und Entwicklungher.Nebst weiteren Produktensindauch schlüsselfertige Produktionslinien fürkristalline Silizium-Solarzellen im Angebot.

Quelle: Bild: Roth & Rau
Produktionsstandort der Roth & Rau im sächsischen Hohenstein-Emstthal
LautMeyer Burger-Sprecher Werner Buchholz arbeitenam StandortHohenstein-Ernstthalheute etwa320 bis 350 Personen. Da Roth & Rauimmer noch eine eigenständige Rechtspersönlichkeit ist, wird die Firma selbst mit Gewerkschaften das Gespräch suchen, sagte er. DieZahl von 120geplanten Entlassungen sollte dabeidas Richtmass sein. Nach deutschem Recht wird Roth & Rauden Betroffenen einen Sozialplan anbieten und versuchen, den Stellenabbau so sozialverträglich wie möglich zu gestalten. Meyer Burger hatte die seit 2001 börsennotierte Roth & Rau im Jahr 2011 für rund 350 Mio. Fr. übernommen. Aus strategischen Gründen, wie es damals hiess. Baldmusste Meyer Burger Abschreiber und Wertberichtigungen von 161,7 Mio. Fr. vornehmen - nach Unternehmensangabenvor allem wegenwegen Roth & Rau.
Im März dieses Jahres erklärte Meyer Burger-Chef Peter Pauli an der Bilanzmedienkonferenz, das Unternehmen schaue wieder optimistisch in die Zukunft. Der steigende Energiebedarf in Asien, Nahost und Amerika werde die Nachfrage nach den Photovoltaik-Produkten von Meyer Burger wieder ansteigen lassen.
Auch Roth & Rau mit seinen per Ende 2013 insgesamt 800 Angestellten musste im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang von 77 Mio. Euro auf noch 77 Mio. Euro hinnehmen. Trotz Einsparungen schrieb Roth & Rau im Geschäftsjahr 2013 einen Konzernverlust von 54,4 Mio. Euro.(tw/sda)