Mammutzahn auf einer Baustelle in Rotkreuz ausgegraben
Knapp zwei Meter misst der Stosszahn eines Mammuts, der dieser Tage beim Aushub einer Baugrube in Rotkreuz ans Licht gelangte. Zudem fanden die Bauarbeiter verschiedene Knochenfragmente.

Quelle: zvg
Der Zahn dürfte lediglich ein Bruchstück sein.
Zurzeit errichtet die Roche Diagnostics in Rotkreuz ein neues Bürogebäude. Der Aushub reicht relativ tief in Bodenschichten hinein, die aus dem Ende der letzten Eiszeit stammen. In einer Schicht aus Kiessand, der wohl vom damals abschmelzenden Reussgletscher angeschwemmt worden ist, entdeckten die Bauarbeiter einen Mammutzahn und verschiedene Knochenfragmente. Ein vom Kantonalen Amt für Denkmalpflege und Archäologie beigezogener Geologe vermutet auf Grund der Ablagerungssituation, dass das Mammut etwa vor 20‘000 Jahren gelebt hat.
Zudem war das Tier wohl verhältnismässig gross: Der Stosszahn sei auf einer Länge von rund 190 Zentimetern erhalten und dürfte ursprünglich mehr als zwei Meter gemessen haben, teilt das Kantonale Amt für Archäologie und Denkmalpflege mit. Denn auch die gefundenen Knochen sind relativ gross. So misst etwa das Bruchstück einer Beckenschaufel 70 Zentimeter.
Das Besondere an diesem Fund: Häufig findet man von Mammuts nur noch die Zähne, weil deren besonders hartes Material deutlich länger grösseren Schmelzwasserflüssen widerstehen kann, als Knochen. Dass in diesem Fall die Überreste des Tiers relativ gut erhalten sind, dürfte daran liegen, dass sie nur leicht vom Schmelzwasser auseinandergetrieben wurden, bevor sie sich im Grund ablagerten.
Gegenwärtig werden Zahn und Knochen im Amt für Denkmalpflege und Archäologie in kühlem Wasser gelagert – so hatte man sie auch gefunden. Demnächst sollen sie im Labor analysiert werden, um das exakte Alter der Überreste zu eruieren. Zudem werden sie noch von einem Paläontologen untersucht, um sicher zu gehen, dass sie tatsächlich von einem Mammut stammen und um zu klären, um welche Knochen es sich genau handelt. Alter und Geschlecht des Tieres lassen sich so möglicherweise auch bestimmen.
Bis die Fundschicht fertig ausgebaggert ist, werden die laufenden Bauarbeiten vom Amt für Denkmalpflege und Archäologie begleitet. Eine eigentliche Grabung gebe es aber nicht, da es sich nicht um ein Skelett im anatomischen Verband handle, teilt das Amt mit. (mai/mgt)