Linktipp: Postkarten aus der Vergangenheit
Wo einst Matten und Äcker waren, breitet sich Siedlungsbrei aus. Und wo man freie Sicht auf die Berge hatte, versperren riesige Hotelbauten den Blick. Das zeigen die über 7000 Fotografien aus dem Fundus des Ansichtskartenverlags Franco-Suisse, in dem seit Kurzem auf der Website der Burgerbibliothek Bern online gestöbert werden kann.
Allerdings zeigen die vielfältigen, vorwiegend aus Stadt und Kanton Bern stammenden Sujets auf www.burgerbib.ch nicht nur den Wandel der Region zwischen 12920 und 1970, wie die Städte gewachsen sind und wie der Tourismus seine Spuren in der Landschaft hinterlassen hat. Sie zeigen auch, dass man damals wie heute das Bedürfnis nach einer unverdorbenen Umwelt hatte: So wurden etwa Telefonleitungen wegretouchiert oder unschöne Hintergründe mit einem Alpenpanorama ersetzt. Ähnliches gilt für die Farben: Bei den Fotos, die als Ausgangsmaterial dienten, handelte es sich in den seltensten Fällen um Farbaufnahmen. Es waren Schwarzweissbilder, die man in der Druckerei lediglich als Vorlage für eine farbige Darstellung nutzte.
Neben dem Postkartenfundus gibt es noch andere Schätze, in denen sich virtuell blälttern lässt: Etwa das älteste Herbarium der Schweiz, das einst vom Arzt und Botaniker Felix Platter (1536-1614) angelegt worden ist, oder illustrierte Berichte über Reisen durch die Alpen vom 15. Bis 19. Jahrhundert. (mai)
Die Kollektion mit den Karten finden Sie über http://katalog.burgerbib.ch/archivplansuche.aspx?ID=268077

Geschönte Realität: Bei dieser Postkarte wurde Thun mit einem falschen Alpenpanorama versehen. 8zvg)