16:41 BAUBRANCHE

Lausannes preiswürdige 300 Gärten

Seit rund 20 Jahren wird in Lausanne urban gegärtnert. Dafür erhält die Stadt nun vom Heimatschutz den Schulthess-Gartenpreis. Wie Urban Gardening funktioniere und einen gesellschaftlichen Mehrwert schaffe, zeige die Stadt vorbildlich.

Lange bevor der Urban-Gardening-Trend Metropolen wie New York erfasste, entdeckte man in Lausanne das Gärtnern auf kleinem Raum zwischen Häusern und Strassen. Mit den sogenannten Plantages bietet die Stadt ihren Bewohnern seit 1996 die Möglichkeit eigenes Gemüse zu ziehen und sich an selbstgepflanzter Blumenpracht zu erfreuen.

Im Gegensatz zu einem Schrebergarten ist eine „Plantage“ allerdings kleiner. Sie umfasst eine Fläche von 8 bis 48 Quadratmetern, Gartenhäuschen sowie anderes Mobiliar sind verboten. Zudem dürfen die kleinen grünen Oasen nur wenige Gehminuten vom Zuhause ihrer Nutzer entfernt liegen. Wer zu weit weg wohnt, kann sich für eine Plantage nicht bewerben. - Mittlerweile verfügt die Stadt über 300 solcher „Pflanzblätze“, die über elf Areale verteilt sind.

Den Ausschlag dazu gab eine Studie, die 1995 im Rahmen der Vorarbeiten zur Richtplanrevision erstellt worden war: Sie zeigte, dass immer mehr Vorgärten neuen Strassen und Bauten zum Opfer fallen. Um dieser Entwicklung etwas entgegen zu setzen, stellte man den Lausannern kleine Parzellen zum Bepflanzen zur Verfügung. Was einst als Experiment seinen Anfang genommen hat, ist nun seit 2011 fest im Richtplan verankert.

Nun erhält Lausanne dafür den Schulthess-Gartenpreis. Pragmatisch und bürgernah, aber zugleich mit lenkender Hand habe die Stadt nach und nach schlecht genutzte Areale im urbanen Umfeld aktiviert, lobt der Heimatschutz. – Die Preisverleihung findet am 27. Juni statt. (mai)

Eine Begleitpublikation kann unter www.heimatschutz.ch/shop bestellt werden. (Mitglieder bezahlen 5 Franken und Nichtmitglieder 10 Franken.)

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