Landschaft des Jahres: Ein Preis für wildes Heuen
Als Wildheuen wird der Schnitt ungedüngter Bergwiesen an sehr steilen Lagen bezeichnet, ab einer Hangneigung von 50 Prozent. Um im Winter genug Viehfutter zu haben, waren Bergbauern einst auf das Gras dieser schwer zugänglichen Orte angewiesen.
Im Lauf der Zeit änderte sich dies: Obwohl mit Wildheuen der Vergandung vorgebeugt werden kann und sich damit artenreiche Trockenwiesen erhalten lassen, verschwanden immer mehr derart bewirtschaftete Plätze. Im Schächental verringerten sie sich laut der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL) zwischen 1940 und 1980 um 60 Prozent.
Trotzdem verfügt die Schweiz im Vergleich zu ihren Nachbarländern noch immer über grosse, solcher Gebiete. Das gilt vor allem für den Kanton Uri: Rund ein Drittel (370 Hektaren) der Schweizer Wildheumatten, die im Kantons- oder Bundesinventar der Trockenwiesen und -weiden gelistet sind, liegen dort. Eindrücklich zeigt dies das Urner Isenthal. Darum erkor die SL dessen Wildheulandschaft zur Landschaft des Jahres 2016. Den Preis nahmen letztes Wochenende die rund 30 dort tätigen Wildheuer entgegen. Sie würden stellvertretend für die übrigen Wildheuer in Uri und in der ganzen Schweiz ausgezeichnet, teilte die SL mit.(mai)