La-Chaux-de-Fonds: Mehr Lebensräume für den Gartenrotschwanz
Mehr Grünräume für den Gartenrotschwanz in La-Chaux-de-Fonds: Der bunt gefiederte Singvogel soll sich wieder vermehrt in der Stadt ansiedeln. Und dazu sollen Grünräume umgestaltet und vernetzt werden.
Während der vergangenen 65 Jahre war die Landschaft der Schweiz einem starken Wandel unterworfen: Laut einer Studie des Bundesamts für Raumentwicklung von 2009 hat sich der bebaute Grund um 125 Prozent vergrössert. Parallel dazu sorgte die immer intensiver betriebene Landwirtschaft dafür, dass ländliche Räumen im Vergleich zu städtischen Gebieten heute eine viel geringere Artenvielfalt aufweisen. Einer der Verlierer in diesem Zusammenhang ist der Gartenrotschwanz. Der Lebensraum des Singvogels schwindet zunehmend, weil er vor allem in locker bebauten Siedlungsgebieten heimisch ist.
In La-Chaux-de-Fonds soll sich dies ändern: Die Gartenrotschwanzgruppe (Gràfb) der Stadt ein Projekt gestartet, mit dessen Hilfe sich nicht nur die prächtig gefärbten Kerlchen vermehrt in der Stadt ansiedeln sollen, sondern auch allgemein die Artenvielfalt gesteigert wird. Dazu pflanzte man in zusätzliche Bäume an und ergriff Massnahmen in der Krautschicht ergriffen. Der Entschied für geeignete Gebiete fiel auf der Basis von wissenschaftlichen Studien und unter anderem in Zusammenarbeit mit der Universität Lausanne. Zudem sind die Bewohner von Stadtteilen mit entsprechenden Potenzial aufgerufen, ihre Grünflächen so zu gestalten, dass sich der Gartenrotschwanz dort wohl fühlt. Mit der Vergrösserung und Verbindung solcher artenfreundlicher Zonen soll in La-Chaux-de-Fonds ein „grünes Netz“ entstehen, dass auch in der Stadtplanung Eingang findet.
Das Projekt dürfte nicht nur die kleinen Vögel überzeugen, sondern erregte auch die Aufmerksamkeit von Pro Natura: Sie hat ihm kürzlich den Elisabeth-und-Oscar-Beugger-Preis verliehen. Damit ehrt die Umweltschutzorganisation alle zwei Jahre im Auftrag der Beugger-Stiftung beispielhafte Schweizer Naturschutzprojekte. Der Preis von 2014 ging in den Kanton Schwyz für das „Vernetzungsprojekt Höfe“, das die Schaffung neuer Feuchtgebiete zum Ziel hatte. Im 2012 wurde die Walliser Gemeinde Mörel-Filet für ihre ökologische Alpaufwertung ausgezeichnet. (mai)