Komprimierte Luft als Energiespeicher
An der ETH Lausanne (EPFL) wurde ein neuartiger Druckluftspeicher präsentiert, in dem Strom aus erneuerbaren Energien gelagert werden kann. Begonnen wurde mit der Entwicklung bereits vor 12 Jahren und heute steht das System vor der Vermarktung.
Erstmals wird der Speicher nun im Sonnenkraftwerk Mont-Soleil geprüft anhand eines Prototyps mit einer Leistung von 25 KW. Zudem werden die Industriellen Betriebe Lausanne (SIL) einen dieser Druckluftspeicher testen.
Bisherige Druckluftsysteme basieren auf einem mechanischen Druckkolben, dessen Wirkungsgrad ist für dieses System aber verhältnismässig schwach und generiert zudem hohe Wärmeverluste. Revolutionär an diesem Druckluftspeicher ist, dass der mechanische Kolben durch einen "hydraulischen Kolben" ersetzt wird. Die Luft wird durch in den Zylinder gepumptes Wasser komprimiert. Nach dem Entwickler Professor Sylvain Lemofouet entfaltet das System einen optimalen Wirkungsgrad bei geringsten Wärmeverlusten.
Vielversprechende Einsatzmöglichkeiten
Das Projekt ist im EPFL Spin-off Enairys Powertech angesiedelt, dem Lemofouet als Direktor vorsteht. Dieser schätzt das weltweite Marktpotenzial für den Energiespeicher allein im Zusammenhang mit der Photovoltaik auf bis zu 19 Milliarden Dollar. Die Einsatzmöglichkeiten sind nicht nur im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien interessant. Zum Beispiel ist eine Installation auch im Bereich der Notstromversorgung denkbar.
Mit bisher 3 Millionen Franken wird das Projekt unterstützt - 1,66 Millionen durch den Kanton Waadt im Rahmen seines Förderprogramms für Energieeffizienz und erneuerbare Energien und von privaten Investoren mit 1,34 Millionen Franken. (mai)

Quelle: Screenshot EPFL
Photoelektrochemische Solarzelle