Kieskartell in Bern: Weko dehnt Untersuchung aus
Die Wettbewerbskommission (Weko) hat ihre Untersuchung gegen Berner Kies- und Deponieunternehmen auf die Marti AG Bern und weitere, konzernmässig verbundene Gesellschaften ausgedehnt - namentlich das Mutterhaus Marti Holding AG.
Marti ist an der Kies AG Aaretal (KAGA) beteiligt. Die KAGA ist eines von sieben Unternehmen, gegen das seit Anfang Januar eine WEKO-Untersuchung läuft. Diese Untersuchung wegen mutmasslicher unzulässiger Wettbewerbsbeschränkungen wurde am 19. Mai ausgedehnt, wie aus einer heute Dienstag im Bundesblatt veröffentlichten Bekanntmachung der Weko hervorgeht.
Im vergangenen November hatte die Zeitung Der Bund über ein mutmassliches Kieskartell im Raum Bern-Thun berichtet. Im Januar führte die Weko Razzien durch und eröffnete gegen sieben Firmen eine Untersuchung.
Neben vermuteten Absprachen liegen der Kommission auch Indizien dafür vor, dass die Unternehmen über eine marktbeherrschende Stellung verfügten und diese missbraucht hatten. Insbesondere hätten sie Drittunternehmen Geschäftsbeziehungen verweigert und Handelspartner diskriminiert. Zudem sei der Abschluss von Verträgen möglicherweise an die Bedingung gekoppelt worden, zusätzliche Leistungen anzunehmen.
Auch die Geschäftsprüfungskommission des Berner Kantonsparlaments kündigte im März an, sie wolle untersuchen, inwiefern der Kanton als Bauherr von der Angelegenheit betroffen ist. (sda)