17:12 BAUBRANCHE

Keine Wohnbauzonen im Norden der Gemeinde

Laut dem veröffentlichten Lärmbelastungskataster für den Flughafen Basel-Mülhausen können im Norden von Allschwil keine neuen “Bauzonen für empfindliche Räume” mehr eingerichtet werden. Davon betroffen ist auch eine Landreserve bei Allschwil.

Gemäss dem soeben publizierten Lärmbelastungskataster für den Flughafen Basel-Mulhouse können im Allschwiler Norden keine neuen Bauzonen für "empfindliche Räume" mehr gesschaffen werden. Dabei geht es für die Gemeinde konkret um die 80'000 Quadratmeter Landreserve im Gebiet "Kleinfeld", die noch nicht erschlossen und eingezont sind. Auf dieser Fläche hätten etwa 250 bis 300 Einfamilienhäuser mit rund tausend Bewohnern Platz finden können.

Mit dem vomBundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) erarbeiteten Lärmbelastungskataster für den EuroAirport wurde ein Prognosemodell für einen theoretischen Mix aus Flugzeugtypen und Pistennutzungen geschaffen. Wenn es auch nur eine "Momentaufnahme" sein kann, ist der Kataster mit realen Messungen überprüft worden, wie ein BAZL-Sprecher mitteilt.

Für künftige Massnahmen gegen den Fluglärm soll der Kataster die Grundlage bilden. Darin werden unter anderem drei Phasen formuliert:Phase 1: tagsüber,Phase 2: erste Nachtstunde (22 bis 23 Uhr),Phase 3: zweite Nachtstunde (23 bis 24 Uhr). Alarm- und Immissionsgrenzwerte werden auf Schweizer Boden zu keiner Zeit überschritten. Einzig in der Phase 2, zwischen 22 und 23 Uhr, könnten solche vorkommen.

Zu den Betroffenen gehören, neben verschiedenen Elsässer Gemeinden, grenznahe Wohn- und Gewerbegebiete von Allschwil. Dies betrifft dort insbesondere Bachgrabenund Rosenberg. Der Planungswert wird in Zonen der Empfindlichkeitsstufe II teils leicht überschritten. Laut BAZL betrifft dies dort insgesamt 2392 Einwohner.

Als Folge dieses Fluglärm-Katasters darf die Gemeinde Allschwil in den Gebieten, in denen der Lärm-Planungswert nicht eingehalten wird, keine Bauzonen für Gebäude mit lärmempfindlichen Räumen mehr einzonen.Wie das BAZL weiter festhält, dürfen bereits bestehende Bauzonen ohne Einschränkungen genutzt werden.Die damit blockierte, eingangs erwähnte 80'000 Quadratmeter Landreserve im Gebiet "Kleinfeld", wurde schon im kantonalen Richtplan wegen des Fluglärms mit Siedlungsbegrenzungslinien nicht mehr aufgeführt. Damit entgeht Allschwil eine allfällige Option auf Wohnraum für vielleicht tausend Einwohner und Steuerzahler.

Deshalb fordert der Gemeindepräsident Anton Lauber, dass Lärmschutz nicht "auf dem Buckel der Gemeinde" erfolgt. Der Lärm müsse an der Quelle bekämpft werden, beim Flughafen und den Flugzeugen. Er weist darauf hin, dass der Flughafen für die Überbauung "Ziegelei" auch schon betriebliche Verbesserungen erreicht habe. (mai/sda)

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