16:13 BAUBRANCHE

Kanton Zug hat seine Raumplanung im Griff

Im Kanton Zug sind im vergangenen Jahr 12 Hektaren Bauland überbaut worden. Der jährliche Flächenverbrauch durch Überbauungen liegt damit unter dem Schweizer Durchschnitt, wie aus der am Mittwoch publizierten Bauzonenstatistik hervorgeht.

Gemäss der Arealstatistik des Bundes wuchsen die Siedlungsflächen in der Schweiz zwischen 1983 und 2007 pro Jahr um 24,3 Quadratkilometer. Knapp ein Quadratmeter Kulturland pro Sekunde verschwanden damit unter Beton.

Im Kanton Zug leben 1,7 Prozent der Schweizer Bevölkerung und der Beschäftigten. Rechnet man diese 1,7 Prozent auf den Verbrauch von 24,3 Quadratkilometer um, hätte der Kanton Zug ein theoretisches jährliches Kontingent von über 40 Hektaren, schreibt die Baudirektion.

Ende 2015 betrug die Bauzonenfläche im Kanton Zug 2282 Hektaren. Dies entspricht rund 11 Prozent der Gesamtfläche des Kantons. Davon sind 330 Hektaren oder 14,5 Prozent unbebaut.

Bei den Bauzonenreserven gibt es zwischen den Gemeinden allerdings grosse Unterschiede. Am meisten Baulandreserven haben Zug (68 Hektaren) und Baar (63 Hektaren). Prozentual haben hingegen Steinhausen mit 23,8 Prozent und Unterägeri mit 17,7 Prozent die grössten Baulandreserven.

Steinhausen hat noch rund 47 Hektaren unbebaute Bauzonen und weist damit pro Arbeitsplatz und Einwohner noch eine Reserve von rund 27 Quadratmeter auf. In der Stadt Zug dagegen sind es lediglich noch 10 Quadratmeter. Dies sei auf sehr grosse Reserven an Arbeitszonen in der Gemeinde Steinhausen zurückzuführen, hält die Baudirektion fest.

Grösserer Landverbrauch in Landgemeinden

Am effizientesten nutzt gemäss der Statistik die Stadt Zug die Bauzonen. Jeder Einwohner und jeder Beschäftigte konsumiert im Durchschnitt 61 Quadratmeter. Spitzenreiter im Verbrauch sind die Gemeinden Walchwil und Neuheim mit 146 beziehungsweise 144 Quadratmeter.

Zurückzuführen ist dies laut der Baudirektion auf die unterschiedlichen Siedlungsstrukturen. Prägten in der Stadt Zug dichte Überbauungen wie die Altstadt oder Neubauquartiere das Bild, sei in Walchwil und Neuheim das Einfamilienhaus die typische Bauform.

Verdichtung fördern

In den vergangenen sechs Jahren verbrauchte der Kanton Zug im Durchschnitt rund 10 Hektaren Bauzonen pro Jahr. Das entspricht über die gesamte Periode einer Fläche von rund 60 Fussballfeldern. Dieser Wert sei im Vergleich zur Schweiz tief, heisst es in der Mitteilung. Im Verhältnis zum generellen Wachstum des Kantons sei der Verbrauch pro Einwohner und Arbeitsplatz sogar "sehr tief". In der gleichen Periode sei nämlich die Bevölkerung um fast 10'000 Bewohner gewachsen. Insgesamt gehe der Kanton Zug haushälterisch mit dem Boden um, ist Baudirektor Urs Hürlimann (FDP) überzeugt. Die Raumplanung sei auf Kurs. Ziel müsse es sein, die haushälterische Nutzung weiter zu intensivieren und gleichzeitig Optionen für die bauliche Verdichtung zu schaffen. (sda)

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