Ingenieure der Durchmesserlinie gewinnen Preis
Gestern verlieh die Stiftung "bilding" zum ersten Mal den Building-Award. Damit werden Ingenieure am Bau für ihre Leistungen ausgezeichnet. Gesamtsieger waren die Ingenieure Martin O. Bachmann und Peter Kübler von der Ingenieurgemeinschaft Zalo für ihr Projekt „Durchmesserlinie Zürich-Bahnhof Löwenstrasse.“
Das in vielerlei Hinsicht bemerkenswerte Projekt habe sich etwas im Schatten der Neat-Projektierung entwickelt, heisst es in einer Mitteilung der Stiftung "bilding", die die gestrige Veranstaltung im KKL Luzern erstmals durchführte. Gerade das Projektieren und Bauen unter gegebenen Umständen und laufendem Betrieb wie beim Hauptbahnhof Zürich bedeute aber eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten. Deshalb ging der Gesamtsieg – und damit die Siegertrophäe und ein Siegercheck über 10‘000 Franken – an die Ingenieure Martin O. Bachmann und Peter Kübler von der Ingenieursgemeinschaft Zalo (Basler & Hofmann und Pöyry Schweiz AG).
Jurypräsident René Hüsler würdigte das Projekt der Durchmesserlinie in allen Dimensionen – Entwurf, Planung und Realisierung – als überdurchschnittlich. Die Verantwortlichen hätten sehr spezifische und äusserst anspruchsvolle Rahmenbedingungen berücksichtigen müssen; speziell während der Bauphase. Auf der Basis von bekannten Verfahren hätten neue, überragende Lösungen gefunden werden können, die für zukünftige Bauvorhaben nutzbar seien. Hüsler betonte weiter, dass das Projekt in ebenso anschaulicher Weise zeige, dass die überragenden Ingenieursleistungen der Öffentlichkeit mehrheitlich verborgen blieben. „Die Bauphase gestaltete sich besonders anspruchsvoll, da das Umfeld nicht oder nur minimal beeinträchtigt werden durfte, was Zusatzmassnahmen und ungewöhnliche Abläufe notwendig machte.“ Das beeindruckende Resultat werde heute täglich von Tausenden Personen genutzt, und nur den wenigsten Nutzern sei bewusst, dass das Bauwerk unter extremsten Bedingungen realisiert worden sei und sowohl bezüglich Sicherheit als auch Nachhaltigkeit und Umweltanforderungen höchsten Ansprüchen genüge.
Sieben Awards
Insgesamt gab es für den Building-Award sieben Kategorien. Die Kategorie „Hochbau“ entschied die Ingeni SA in Carouge für den neuen Hauptsitz des Internationalen Basketballverbands (Fiba) in Mies (VD) für sich. Die Kategorie „Grund-, Tief- und Infrastrukturbau“ ging wie erwähnt an Bachmann und Kübler für die Durchmesserlinie. In der Kategorie „Industrie“ gab es mangels Eingaben keine Auszeichnung. TBF + Partner AG in Zürich erhielten den Building-Award in der Kategorie „Energie“ für die Energiezentrale Forsthaus in Bern. Die Kategorie „Engineering/Gebäudetechnik“ entschied Martin Meier für den Neubau des Swisscom Businessparks in Ittingen (TG) für sich. In der Kategorie „Young Professionals“ obsiegten Pascal Bohni, Daniel Scheidegger und Patrick von Briel von HHM Zürich für ihr Tool „Fiber-in-the-Building“. Mit dieser Option können einem Kunden ökologische und ökonomische Vorteile bei der Realisierung von Telematik-Lösungen präsentiert werden. Die Kategorie „Schulen“ entschieden Souad Sellami, Ira Nagel und Brigitte Manz-Brunner von der Schweiezrischen Vereinigung der Ingenieurinnen (SVIN) in Zürich für ihr Projekt „Kidsinfo – Kinder entdecken die Technik“ für sich.
Den Nachwuchs fördern
Initiant des Building-Awards ist die Stiftung "bilding", die Schweizerische Stiftung zur Förderung des Ingenieurnachwuchses im Bauwesen. Sie bezweckt die Förderung und Unterstützung der Berufsausbildung junger Menschen auf allen Ausbildungsstufen für Ingenieure im Bereich Bauplanung. Sie wurde 2006 von der usic, der Schweizerischen Vereinigung Beratender Ingenieurunternehmungen, gegründet. (pd/mt)