Hypozins: Bündner und Romands zahlen am meisten
Bei den Hypothekarzinsen gibt es innerhalb der Schweiz grosse Unterschiede. Im Raum St. Gallen sind die Kredite deutlich günstiger als in der Westschweiz und in Graubünden.
In der Romandie und im Bündnerland verlangen Banken und Versicherungen aktuell durchschnittlich höhere Hypothekarzinsen als im Rest des Landes. Das hat eine Auswertung von 1000 verbindlichen Offerten von gut 70 Hypothekar-Anbietern durch den Finanzdienstleister MoneyPark im ersten Halbjahr ergeben.
Verglichen mit der Vorjahresperiode sind in der Westschweiz und in Graubünden die Zinsen angestiegen; obwohl das allgemeine Zinsniveau heute tiefer liegt als damals, heisst es in einer Mitteilung. In den anderen Teilen der Schweiz sind die Hypothekarzinsen derweil gesunken.
Besonders günstig seien Hypotheken derzeit in der Ostschweiz. Dort zahlen Kreditnehmer im Schnitt gerade mal 1,52 Prozent Jahreszins. In Neuenburg oder Jura sind es hingegen durchschnittlich 1,75 Prozent.
MoneyPark hat für die teilweise deutlichen regionalen Unterschiede diverse Gründe ausgemacht. So sinken zurzeit in den teuersten Zinsregionen die Immobilienpreise. Keine Prognose für die nahe Zukunft lasse eine Trendumkehr erwarten, heisst es im Communiqué. Das erhöhte Risiko aus dem sich fortsetzenden Preis- und Wertverfall werde in die Hypotheken eingespeist. Die hohen Arbeitslosenzahlen in der Westschweiz bedeuten auch ein grösseres Risiko.
Des Weiteren sind in ärmeren Regionen – etwa im Jura – die Hypothekarsummen relativ tief. Doch kleine Beträge sind für Banken und Versicherungen weniger attraktiv, weshalb sie auf solche höhere Zinsen verlangen. Auch Ferienwohnungen verteuern die Kredite. Denn diese werden zu maximal 65 Prozent via Hypothek finanziert, was wiederum zu tiefen Hypothekarsummen führt. (pd/mt)