Hochwasserprognosen aus dem Orbit?
Die Überschwemmungen in Teilen Mitteleuropas waren in gewissem Sinne voraussehbar. Das extrem nasse Frühjahr führte zu mit Wasser völlig gesättigten Böden. Diese konnten die schweren Regenfälle im späteren Frühjahr nicht mehr aufnehmen, was zu den Hochwassern führte. Die Bodensättigung mit Wasser kann seit kurzem über Satelliten der European Space Agency (ESA) dank neuartiger Mikrowellensensoren ermittelt werden.
Im Rahmen der Satelliten-Überwachung ESA wurde das "Soil Moisture and Ocean Salinity" Programm (SMOS) entwickelt; damit lässt sich der Feuchtigkeitsgehalt im Boden und die Salzhaltigkeit der Meere ermitteln. Im grösseren Rahmen sollen damit Informationen über den Wasserkreislauf zwischen den Ozeanen, der Atmosphäre und dem Festland generiert werden. Das SMOS-System basiert auf einem neuartigen Mikrowellensensor, mit dem Bilder der Strahlungstemperatur erstellt werden können, um so Informationen über die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten und kommt so auch den ganz normalen Wetterprognosen zu Gute.
So liessen die im Vorfeld der jüngsten Überschwemmungen gewonnenen Daten über die Bodenfeuchtigkeit für den Fall starker Regenfälle den Schluss zu, dass Hochwasser zu erwarten waren. Laut ESA ernmöglicht das SMOS macht frühere, genauere und präzisere Hochwasserprognosen. - Wettervorhersagezentren testen gegenwärtig die Möglichkeit, SMOS-Daten zur Verbesserung von Wetter- und Hochwasservorhersagen zu nutzen, um für die Zukunft besser aufgestellt zu sein. (mai/mgt)