Graffiti: Roboter auf Banksys Spuren
„Diesen Banksy mochte ich noch nie“, sprayt der Affe auf die Wand. Gut möglich, dass er dem Künstler den Roboter vorzöge, den ein internationales Team von Wissenschaftern – unter anderem von der Zürcher ETH und von Disney Research Zurich – kreiert hat. Mit einem solchen können auch wenig Talentierte grosse Bilder auf Mauern zaubern.

Quelle: Wojciech Jarosz/Dartmouth College
Vom Photo zum Graffiti - so sehen Tiger und Frosch aus der Spraydose aus.
Ganz neu ist das System allerdings nicht. Es sei lediglich eine neue Version einer computerbasierten Maltechnik, die in den frühen 1960er-Jahren entstanden sei, heisst es dazu in der Medienmitteilung des amerikanischen Dartmouth College, das neben den Schweizer Institutionen und der Columbia University, an dem Projekt beteiligt war. „Die Technik ist sozusagen eine moderne Form von ‚Malen nach Zahlen‘ fürs Sprayen “, erklärt Wojciech Jarosz vom Dartmouth College. „Wir wollten die ästhetischen Aspekte physischen Sprayens und das taktile Erlebnis eine Sprühdose zu führen, erhalten“, so Jarosz weiter. Gleichzeitig habe man es auch Malern ohne Vorkenntnisse ermöglichen wollen, „ein physisches Stück Kunst“ zu schaffen.
Möglich machen dies neben einem speziellen Programm aus zwei Webcams und eine Vorrichtung zum Betätigen der Spraydose. Der Befehl zum Auftragen der Farbe wird per Funk erteilt. Dabei nutzt der Roboter einen besonderen Algorhitmus, der dafür sorgt, dass die Farbe so auf die Wand gerät, als ob ein Mensch am Werk wäre. Wie ein solches Graffiti auf einer Wand aber tatsächlich aussieht, konnten die Wissenschafter des Dartmouth College allerdings noch nicht ausprobieren. Die Wände in Dartmouth durften sie nämlich nicht als Testobjekt nutzen, sie mussten sich mit Papier begnügen. (mai)