13:30 BAUBRANCHE

Globus-Provisorium Zürich: Mehr Zeit nötig

Die Planung für die Neugestaltung des Zürcher Papierwerd-Areals, auf dem sich seit Jahrzehnten das Globus-Provisorium mit einem Coop befindet, braucht noch mehr Zeit. Der Gemeinderat hat dem Stadtrat eine Fristerstreckung von einem Jahr zugestanden. Einzig die SVP war dagegen.

Seit Jahrzehnten tauchen für die Nutzung des Areals auf der Limmat immer wieder neue Ideen auf: Rathaus, Kongresshaus, Verkehrshaus oder Parkanlage wurden schon ins Gespräch gebracht. Nach dem Willen des Parlaments soll die Stadt einen "Platz mit möglichst flexiblen Nutzungsmöglichkeiten" realisieren. Das Papierwerd-Areal sei nicht nur eine langjährige Kiste, sondern auch ein grosse Kiste, sagte Stadtrat Filippo Leutenegger (FDP), Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartementes, im Parlament. Das Gebiet in der Nähe des Hauptbahnhofs sei sehr komplex. Man müsse Aspekte des Verkehrs, der Raumplanung und des Städtebaus berücksichtigen. Damit die Stadt den vom Gemeinderat geforderten Projektwettbewerb zur Neugestaltung sinnvoll durchführen könne, müssten noch weitere technische und rechtliche Fragen geklärt werden. Und dies brauche eben noch mehr Zeit, argumentierte er.

Es ist bereits die zweite Fristerstreckung, die Leutenegger beantragt. Er hat nun bis am 29. Januar 2018 Zeit. Eine GLP-Motion aus dem Jahr 2013 verlangt für die Zeit nach 2020 eine Neugestaltung sowie ein Nutzungskonzept. Dieses soll einen Platz mit möglichst flexiblen Nutzungsmöglichkeiten ermöglichen. Zudem soll der Zugang zur Limmat aufgewertet werden.

Stoff für Satiriker

Ausser der SVP stimmten alle Parteien der Fristerstreckung zu. Nach Ansicht des Sprechers der SVP gibt es keinen Grund, das Projekt immer zu verschieben. Das Ganze sei eine Steilvorlage für Satiriker. Man frage sich, was früher fertig sei – der Berliner Flughafen oder das Globus-Provisorium.

In der Tat hat letzteres eine über 50-jährige Geschichte hinter sich. Eigentlich war das 1961 eröffnete Provisorium auf fünf Jahre angelegt. Das Warenhaus Globus liess es bauen, um die Zeit zu überbrücken, bis der Neubau an der Pestalozziwiese fertig war. Seit 1968 wird das ehemalige Globus-Provisorium jedoch als Coop-Filiale und für Büros der Stadtpolizei und Stadtverwaltung genutzt. Der Mietvertrag mit Coop lief Ende 2015 aus und kann bis höchstens 2019 verlängert werden. Die Höhe der Mieteinnahmen gibt die Stadt nicht bekannt.

Der nicht sehr geläufige Namen für das Areal lässt sich folgendermassen erklären: Werd kommt von mittelhochdeutsch Werth und bedeutet Insel oder Halbinsel. Papierwerd heisst es, weil sich dort 500 Jahre lang eine Papiermühle befand. (sda)

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