Geothermie: St. Gallen macht vorerst weiter
Die Stadt St. Gallen will trotz Erdbebengefahr die erste Bohrphase des Geothermie-Projekts im Sittertobel abschliessen. Danach soll das Bohrloch aber vorläufig geschlossen werden.

Quelle: Foto: Stadt St. Gallen
Der Bohrturm im Sittertobel St. Gallen.
Das St. Galler Geothermie-Projekt im Sittertobel war eines der Paradebeispiele für die Technik Geothermie – bis am 20. Juil ein Erdbeben der Stärke 3,5 in vier Kilometern Tiefe viele St. Galler und Appenzeller aus dem Schlaf riss. Das Projekt musste gestoppt werden (Lesen Sie dazu auch den Artikel "Baustopp für St. Galler Geothermie-Projekt" vom 22. Juli 2013.)
In den letzten Wochen hat der Stadtrat gemeinsam mit den Experten über das weitere Vorgehen beraten und ist zum Schluss gekommen, dass die erste Bohrphase, die das Beben ausgelöst und so abrupt unterbrochen werden musste, abgeschlossen werden soll. Das Risiko mit den Bohrarbeiten weitere Erschütterungen auszulösen, nimmt der St. Galler Stadtrat in Kauf. Nach dem Abschluss der ersten Bohrphase wird das Bohrloch aber wieder verschlossen, damit die Verantwortlichen genügend Zeit finden, die Risiken, das Erschliessungskonzept sowie die finanziellen Aspekte ohne zeitlichen Druck neu zu beurteilen.
Die Idee ist, das Projekt nach der Beratungszeit wieder aufzunehmen. Denn bei einem Abbruch müssten die Stadtwerke und damit die Stadt für die entstandenen Kosten aufkommen. Es hätte sich um Abschreibungen in der Höhe von rund 30 Millionen Franken gehandelt. Der Stadtrat behält sich aber vor, das Projekt jederzeit zu stoppen, falls sich die Gefährdung als zu gross erweisen würde. (ffi/sda)