Gehöft aus dem siebten Jahrhundert besichtigen
Ausgrabungen im aargauerischen Gansingen haben früh- und hochmittelalterliche Strukturen zutage gefördert. Interessierte können die Ausgrabungsstätte am 3. Oktober besichtigen.
Ausgrabungen im aargauerischen Gansingen haben früh- und hochmittelalterliche Strukturen zutage gefördert. Interessierte können die Ausgrabungsstätte am 3. Oktober besichtigen.
Seit Ende August führt die Kantonsarchäologie Aargau Ausgrabungen im Dorfkern von Gansingen durch. Freigelegt wird ein früh- und hochmittelalterliches Gehöft. Im archäologisch kaum bekannten Mettauertal sind jetzt erstmals Spuren einer so frühen Besiedlung zu sehen. Das berichtet die Staatskanzlei des Kantons Aargau. Die ältesten ausgegrabenen Baureste und Funde datieren aus dem 7. oder 8. Jahrhundert nach Christus. Neben Fragmenten von Kochtöpfen und Specksteingefässen fanden die Ausgräber auch Speisereste, Tier-knochen und verkohltes Getreide. Die ausgegrabenen Schlacken zeigen, dass die Bewohner auch Eisen verhüttet haben.
In der Folgezeit entwickelte sich die Siedlungsstelle zu einer Anlage mit beträchtlichem Ausmass. Davon wurden die Reste eines Hauptgebäudes und kleinerer Nebenbauten freigelegt. Bemerkenswert ist die Terrassierung der Anlage. Die Archäologen gehen davon aus, dass die Bewohner den Siedlungsplatz nach der Jahrtausendwende, im 11. oder 12. Jahrhundert, verlassen haben. Danach überdeckten eingeschwemmte Lehmschichten das Gelände. Diese sorgten für die bis heute gute Erhaltung.
Die Ausgrabungen werden Mitte Oktober abgeschlossen. Anschliessend werden termingerecht die Aushubarbeiten für die geplanten Neubauten beginnen. Die Kantonsarchäologie Aargau lädt alle Interessierten am 3. Oktober von 18.30 bis 19.30 Uhr zu einer Grabungsführung ein. Treffpunkt ist die Baustelle Naglergasse/Hauptstrasse in Gansingen. (pd)
