12:09 BAUBRANCHE

Gefährliche Torfmoore in Nordeuropa und Kanada?

Im Zuge der wärmeren Temperaturen können sich Moore zu gefährlichen Brandherden entwickeln. Dass dies im Besonderen für diejenigen gilt, die trockengelegt worden sind, zeigt eine Bestandesaufnahme kanadischer und nordeuropäischer Moore von kanadischen Wissenschaftern.

Das Hochmoor Groote Peel zwischen Eindhoven und Venlo in Holland umfasste einst 30'000 Hektaren. Doch im Laufe der Zeit wurde der grösste Teil davon trockengelegt. Heute erstreckt sich das Feuchtgebiet, in man während Jahrhunderten Torf stach, nur noch über 1400 Hektaren. Immerhin ist die Landschaft aus Sumpf, Heide und kleinen Wäldern seit 1993 ein Nationalpark, in dem eine vielfältige Vogelwelt zu Hause ist.

Geht es nach den Wissenschaftlern um Gustaf Granath von der kanadischen McMaster-Universität, hätte es mit dem Groote Peel und anderen Gebieten dieser Art nie so weit kommen dürfen. Die Forscher erstellten für eine Studie eine Bestandsaufnahme kanadischer und nordeuropäischer Torfmoore. Besonders besorgniserregend seien trockengelegte Moore, in denen sich die Gewässerökologie unter menschlichem Einfluss verändert habe, schreiben sie in ihrer Studie. «Unsere Resultate zeigen, dass in solchen Gebieten unter den aktuellen Klimaverhältnissen katastrophale Brände ausbrechen könnten.» Granath und seine Kollegen rechnen damit, dass die Klimaerwärmung diese Tendenz verstärken dürfte, weil wärmere Temperaturen Moore zusätzlich austrocknen. Um derlei Risiken einzudämmen raten sie, diese Landschaften grossflächig zu renaturieren.

Moore können zu gefährlichen Brandherden werden, wenn sie zu viel Wasser verlieren. Damit können in ihren Torfschichten Feuer über jahre vor sich hin gleimmen, ohne dass sie sich löschen lassen. Das grosse Problem dabei liegt darin, dass der Torf oder vielmehr die Pflanzenreste grosse Mengen an Kohlenstoff enthalten, die bei Bränden frei gesetzt werden. Heute sind der Wissenschaft zufolge weltweit rund 15 Prozent aller Moore bereits zerstört und damit zu Kohlendioxidquellen geworden: Sie stossen pro Jahr rund zwei Gigatonnen CO2 aus. (mai)

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