11:08 BAUBRANCHE

Gebäudeprogramm: 361 Millionen Franken an Fördergeldern im 2021 ausbezahlt

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2021 wurden rund 361 Millionen Franken Fördergelder ausbezahlt – so viel wie noch nie. Laut Bundesamt für Energie (BFE) gingen mit 126 Millionen Franken am meisten Beiträge an Wärmedämmprojekte. Das grösste Wachstum verzeichneten Haustechnikprojekte.

Arbeiter montiert Solarpanels

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Installation von Solarpanels. (Symbolbild)

In der Schweiz wird fleissig geplant, gebaut und saniert: dies zeigen die Jahreszahlen des Gebäudeprogramms von Bund und Kantonen. Rund 361 Millionen Franken hatten die Kantone 2021 im Rahmen ihrer Förderprogramme insgesamt an Sanierungs- und Neubauprojekte ausbezahlt, wie das BFE am Dienstag mitteilte. Im Vorjahr 2020 waren es noch 299 Millionen Franken.

14‘000 fossile Heizsysteme ersetzt

Mit 126 Millionen Franken machen Wärmedämmprojekte den grössten Anteil aus. An zweiter Stelle folgen mit 106 Millionen Franken Haustechnikprojekte, die im Vergleich zum Vorjahr ein Wachstum von 70 Prozent verzeichnen. 15,9 Millionen Franken flossen in indirekte Massnahmen in den Bereichen Information/Kommunikation, Bildung und Qualitätssicherung.

Weitere 81,4 Millionen Franken gingen an Systemsanierungen, wobei laut BFE die umfassende Sanierung der Gebäudehülle oft mit einem Heizsystemwechsel einhergeht. Insgesamt wurden 2021 rund 14‘000 fossile Systeme durch Heizsysteme mit erneuerbarer Energie ersetzt. Am häufigsten erfolgte dies gemäss Mitteilung durch eine Wärmepumpe.

Förderbudgets laufend erhöht

Bund und Kantone rechnen gemäss Mitteilung damit, dass die ausbezahlten Förderbeiträge auch in den nächsten Jahren hoch bleiben werden. Die Kantone hätten ihre Förderbudgets in den letzten Jahren laufend erhöht und konnten 2021 praktisch alle zur Verfügung stehenden Mittel – 490 Millionen Franken – verpflichten. Dies zeige, dass die Bereitschaft der Gebäudeeigentümer, ihre Liegenschaften energieeffizient und klimawirksam zu sanieren oder neu zu bauen, hoch sei, hält das BFE fest.

Die im 2021 verpflichteten Fördergelder werden im Laufe der nächsten fünf Jahre ausbezahlt. Der mit Abstand grösste Teil der Verpflichtungen über diesen Zeitraum betrifft mit 155 Millionen Haustechnikprojekte – rund 18‘700 fossile Heizungen sollen laut Mitteilung ersetzt werden. Weitere rund 1100 Heizungen sollen im Rahmen von Systemsanierungen ersetzt werden.

588 Millionen Franken für 2022

Dieser positive Trend zeige sich auch an den Förderbudgets von Bund und Kantonen für das Jahr 2022, hält das BFE fest. So hat der Bund etwa zusätzlich zu den kantonalen Mitteln von 177 Millionen Franken im 2022 rund 440 Millionen Franken in Form von Globalbeiträgen aus der CO2-Teilzweckbindung an die Kantone ausbezahlt.

Damit seien alle verfügbaren Mittel aus der Teilzweckbindung abgeholt worden. Für 2022 stehen so rund 588 Millionen Franken für Massnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs oder des CO2-Ausstosses zur Verfügung. Laut BFE steht damit so viel Geld wie noch nie seit Bestehen des Gebäudeprogramms zur Verfügung. (mgt/pb)

Über Das Gebäudeprogramm

Gebäude sind für rund 44 Prozent des Energieverbrauchs der Schweiz und einen Drittel der CO2-Emissionen verantwortlich. Über eine Million Häuser sind nicht oder kaum gedämmt und damit energetisch dringend sanierungsbedürftig. Zudem werden über die Hälfte der Schweizer Gebäude heute noch immer fossil oder elektrisch beheizt. Mit dem seit 2010 bestehenden Gebäudeprogramm wollen Bund und Kantone den Energieverbrauch und den CO2-Ausstoss des Schweizer Gebäudeparks erheblich reduzieren. 

Das Gebäudeprogramm wird über teilzweckgebundene Mittel aus der CO2-Abgabe und aus Fördergeldern der Kantone finanziert und läuft unbefristet. Unterstützt werden Massnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs oder des CO2-Ausstosses von Liegenschaften. Gefördert werden etwa die Wärmedämmung der Gebäudehülle, der Ersatz fossiler oder elektrischer Heizungen durch Heizsysteme mit erneuerbaren Energien oder durch den Anschluss an ein Wärmenetz, umfassende energetische Sanierungen oder Sanierungen in grösseren Etappen sowie Neubauten im Minergie-P- und GEAK A/A-Standard.

Die Kantone legen individuell fest, welche Massnahmen sie zu welchen Bedingungen fördern. Unter www.dasgebaeudeprogramm.ch sind die geförderten Massnahmen pro Kanton aufgeführt. Die Basis für die kantonalen Förderprogramme bildet das Harmonisierte Fördermodell der Kantone (HFM 2015).

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