12:35 BAUBRANCHE

Forscher entwickeln Sonnenschutz mit textilen Gelenken

Teaserbild-Quelle: TU Darmstadt / Sandra Junker

Forscher der Technischen Universität Darmstadt haben einen variablen Sonnenschutz aus Stoff entwickelt. Als Inspiration dienten bionische Gelenke von Orchideenblüten. Mit der textilen Lösung sollen Blendeffekte verringert und das Licht besser gelenkt werden können.

Makroaufnahme des Prototypen des textilen Sonnenschutzes.

Quelle: TU Darmstadt/Sandra Junker

Makroaufnahme des Prototypen des textilen Sonnenschutzes.

Makroaufnahme des Prototypen des textilen Sonnenschutzes.

Quelle: TU Darmstadt/Sandra Junker

Makroaufnahme des Prototypen des textilen Sonnenschutzes.

Makroaufnahme des Prototypen des textilen Sonnenschutzes.

Quelle: TU Darmstadt/Sandra Junker

Makroaufnahme des Prototypen des textilen Sonnenschutzes.

Makroaufnahme des Prototypen des textilen Sonnenschutzes.

Quelle: TU Darmstadt/Sandra Junker

Makroaufnahme des Prototypen des textilen Sonnenschutzes.

Der neue Sonnenschutz wurde am Institut für Konstruktives Gestalten und Baukonstruktion im Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften der TU entwickelt. Als Vorbild dienten die leichtgängigen und rückfedernden Gelenke der Blütenblätter von Orchideen. Der wissenschaftliche Mitarbeiter Marvin Kehl stellte sich gemäss Mitteilung der Universität die Frage, wie sich dieser natürliche Effekt ins Bauwesen übertragen lässt.

Es zeigte sich, das das Prinzip auf bestimme Werkstoffe wie Stoff übertragen werden kann. Nach verschiedenen Tests und Versuchen wurde daraufhin der variable Sonnenschutz entwickelt. Mittels Lasercutting-Verfahren werden dabei kleine, zueinander versetzte Kurven ausgeschnitten. Wird der Stoff gespannt, verformen sich die Zungen-ähnlichen Gelenke dreidimensional auf eine Seite auf und bilden gleichgrosse Öffnungen. Wie gross letztere sein sollen, kann mit der Höhe der Zugkraft stufenlos gewählt werden.

Weniger Bauteile benötigt

Auch bei geschlossenem Rollo lassen die Ausschnitte gemäss Mitteilung genug Licht ins Zimmer, ohne das es im Innenbereich zu einer Blendung kommt. Die Schnittmuster des Sonnenschutzes sind variabel. Werden sie beispielsweise im oberen Teil um 180 Grad gedreht, bilden sich bei Spannung kleine «Kelche», die das Tageslicht gezielt in den Raum leiten und auch dunklere Bereiche mit natürlichem Licht versorgen. Der Blendschutz ist hierbei auch gewährleistet.

Gegenüber marktgängigen Lamellen-Jalousien sei der Sonnenschutz einfacher konstruiert und benötige weniger Bauteile. Die neue Technologie wurde durch das Referat Forschungstransfer der TU Darmstadt mit Unterstützung der Wissenschaftler zum internationalen Patent angemeldet. In einem weiteren Schritt wird nun nach Industriepartnern gesucht, um den Sonnenschutz zur Anwendung zu bringen. (mgt/pb)

Professor Stefan Schäfer, Leiter des Instituts für Konstruktives Gestalten und Baukonstruktion, demonstriert mit dem Prototypen, wie der Sonnenschutz funktioniert.

Quelle: TU Darmstadt / Sandra Junker

Professor Stefan Schäfer, Leiter des Instituts für Konstruktives Gestalten und Baukonstruktion, demonstriert mit dem Prototypen, wie der Sonnenschutz funktioniert.

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