Flammschutzmittel: gefährlich oder unbedenklich?
Weil gewisse in Dämmmaterial enthaltene Flammschutzmittel giftig sind, will sie der Bund verbieten. Gestern startete die Anhörung zu Änderungen der Chemikalien-Risikoreduktionsverordnung. Sie regelt den Umgang mit 35 für Mensch und umweltgefährlichen Stoffen.
HBCDD-Flammschutzmittel in Polystyrol-Wärmedämmplatten zur Isolation von Gebäuden sollen ab August 2015 nicht mehr erlaubt sein. Das Verbot gilt auch für das Recyling solcher Platten oder die Lagerung auf Deponien. Damit müssen die Platten künftig auf Kehrrichtverbrennungsanlagen verbrannt werden. Der Grund: Die Bedenken haben zugenommen, dass die in den lange als ungefährlich eingestuften, weit verbreiteten Isolationsplatten enthaltenen sogenannten Brom-Mittel giftig sind.
Wie die „Neue Zürcher Zeitung“ in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, haben die meisten hiesigen Hersteller ihre Produktion entsprechend umgestellt. Allerdings gehen die Meinungen bezüglich der Schädlichkeit von HBCDD-Mitteln auseinander. Seitens von Swisspor, einer der führenden Herstellern von Dämmstoffen und Dichtungsbahnen, werde betont, dass bestehende Isolationen mit HBCDD-Mitteln für die Bewohner der Häuser gesundheitlich unbedenklich seien. Zudem weist Swisspor darauf hin, dass wegen der eher kleinen Mengen von Altstoffen in Recylingprodukten die Wiederverwertung auch weiterhin sinnvoll ist. (mai)
Den Artikel aus der NZZ finden Sie hier. www.nzz.ch/schweiz/wenn-die-isolation-zum-giftigen-erbe-wird-1.18395253

Quelle: gemeinfrei, wikimedia.org
Polystyrol in 200facher Vergrösserung.