Erste Fussgänger- und Velobrücke über die Themse
Als hätte ein Kalligraph mit Schwung eine weisse Linie über die Themse gezogen: Die künftige erste Velo- und Fussgängerbrücke Londons quert den Fluss in einem leichten Bogen und endet auf jeder Seite in einer sanften Spirale, über welche die Fussgänger und Velofahrer auf die Brücke hinaufgelangen.
Getragen wird sie von zwei Masten mit goldfarbener Spitze. Doch so elegant die neue Querung aus der Feder des dänischen Architektur- und Designbüros Bystrup und von Robin Snell and Partners aus London wirkt, so sehr polarisiert sie auch. Denn sie soll die Stadtteile Pimlico und Nine Elms miteinander verbinden – nicht nur zur Freude der Anwohner. Denn das einst heruntergekommene Industriequartier Nine Elms mausert sich derzeit zum Stadtteil für Gutverdienende: verschiedene Bauprojekte sind in Planung und andere bereits im Bau. So wird etwa die Battersea Power Station – das ehemalige Kraftwerk hatte es 1977 mit seiner prägnanten Architektur auf das Cover des Pink-Floyd-Album «Animals» geschafft – zur luxuriösen Wohnüberbauung umfunktioniert. Solche Projekte treiben die ohnehin schon hohen Immobilienpreise in der Metropole weiter hinauf. Weil sie zusätzliche Verbindungen schafft, gilt dies auch für die Brücke.
Das rund 40 Millionen Pfund teure Bauvorhaben ist übrigens nicht das einzige in der Gegend, das dem Verkehr zu Gute kommt: Zurzeit entstehen zwei neue U-Bahnstationen in der Nähe der Battersea-Power-Sation. (mai)