15:41 BAUBRANCHE

Endlich: Elbphilharmonie ist fertig

Nach fast zehnjähriger Bauzeit ist die Hamburger Elbphilharmonie fertig und der Stadt übergeben worden. Gekostet hat das Bauwerk aus der Feder des Basler Büros Herzog & de Meuron 789 Millionen Euro – ausgegangen war man von rund 77 Millionen.

Die Elbphilharmonie in Hamburg DE ist nach fast einem Jahrzehnt Bautätigkeit fertig. Wie es in einer Mitteilung heisst, nehmen am kommenden Samstag die Plaza, die Gastronomie und das Hotel ihren Betrieb auf. Die Stadt hat das Gebäude bereits Anfang Woche vom ausführenden Bauunternehmen Hochtief übernommen. In den nächsten Wochen wird die Firma noch einige Mängel beseitigen und gemeinsam mit der Hamburg Musik die Feinjustierung der technischen Anlagen vornehmen. Der Konzertbetrieb wird dann am 11. Und 12. Januar 2017 aufgenommen.

Kosten sind explodiert

Das Bauwerk, entworfen von Herzog & de Meuron, kann mit beeindruckenden Zahlen aufwarten. Zum Beispiel mit den Kosten: 789 Millionen Euro waren es laut der Hamburger Morgenpost. Das ist fast zehn Mal mehr als ursprünglich angenommen. In der Machbarkeitsstudie von 2005 rechnete man noch mit städtischen Baukosten von 77 Millionen Franken. Oder mit der Bauzeit: Auch sie dauerte einiges länger als geplant. Das lag unter anderem daran, dass seit Baubeginn mehr als 10'000 Mängel festgestellt worden seien und an einem anderthalbjährigen Baustopp von November 2011 bis April 2013, weil wegen der Kostenexplosion ein heftiger Streit ausgebrochen war.

18'000 Tonnen Stahl verbaut

Dafür haben die Hamburger aber einen wahren Koloss erhalten. Die Morgenpost hat einige Fakten zusammengefasst. Demnach bringt das Konzerthaus satte 200'000 Tonnen auf die Waage – das entspreche etwa 722 A-380-Flugzeugen, 416'666 Konzertflügeln oder zweieinhalb Mal der «Queen Mary 2». Im Gebäude wurden 18'000 Tonnen Stahl verbaut. Im Eiffelturm stecken zum Beispiel gerade einmal 7300 Tonnen. Die markante Glasfassade – der Aufbau soll an einen riesigen Kristall erinnern – erstreckt sich über 16'000 Quadratmeter oder etwa zwei Fussballfelder. Hierfür wurden 1100 unterschiedlich geformte Elemente angefertigt. Der höchste Punkt der Elbphilharmonie liegt laut Morgenpost in 110 Metern Höhe. Für den perfekten Schall im grossen Konzertsaal (2100 Sitzplätze) wurden 10'000 Kacheln aus hochverdichtetem Gips und Altpapier gefräst und an den Wänden angebracht – und jede ist ein Unikat.

Entsprechend erfreut zeigt sich denn auch Hamburgs Erster Bürgermeister: «Hamburg hat mit der Elbphilharmonie ein beeindruckendes Gebäude bekommen», wird er in der Pressemitteilung zitiert. Herzog & de Meuron und Hochtief hätten etwas Einzigartiges geschaffen; die architektonische und bauliche Qualität sei herausragend. Und: «Nach einer schwierigen Startphase haben alle Beteiligten nach der Neuordnung des Projekts einen hervorragenden Job gemacht.» Ende gut, alles gut, könnte man also sagen – aber der Preis war hoch… (mt/pd)

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