11:07 BAUBRANCHE

Eine Stadt in der Stadt

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Winterthur soll ein neues Quartier erhalten oder vielmehr eine kleine Stadt in der Stadt: Der Stadtrat will das Gebiet Neuhegi-Grüze zur Planungszone für einen neuen Stadtteil erklären lassen und reichte einen entsprechenden Antrag beim Zürcher Regierungsrat ein. Von diesen Plänen sind nicht alle betroffenen Landbesitzer begeistert. - Rechtsmittel haben keine aufschiebende Wirkung.

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Die Stadt Winterthur verfügt laut Stadtrat über ein Potenzial für mehrere tausend zusätzliche Wohnungen.

Die Stadtteile Neuhegi und Grüze sind das wichtigste Entwicklungsgebiet Winterthurs. Vor Jahrzehnten lag hier mit der inzwischen abgerissenen Grossgiesserei Sulzer einer der Industrie-Schwerpunkte der Stadt. In den letzten Jahren sind auf diesem Areal 1000 neue Wohnungen und auch etwa 400 neue Arbeitsplätze entstanden. Laut Stadtrat verfügt dieses Gebiet noch über ein Potenzial für mehrere tausend Wohnungen und 5000 Arbeitsplätze.

Allerdings sind nicht alle von dem Vorhaben der Stadt überzeugt. Stadtpräsident Ernst Wohlwend äusserte zwar anlässlich der Medienorientierung Verständnis für den Unmut einiger der kurz zuvor orientierten Grundeigentümer. Es gehe aber darum, vorausschauend zu planen und nicht, wie bis heute, auf Zusehen hin. Der Wohnungsbau habe sich in den letzten sechs Jahren viel dynamischer entwickelt als angenommen. So steht die Stadt nun plötzlich vor dem Problem knapper Schulräume. Laut Bauvorsteherin Pearl Pedergnana, soll das Gebiet nicht zu einem zweiten Dietlikon werden, wo sich der Einkaufsverkehr ständig staut und zu einer grossen Belastung geworden ist. - Ziel des Stadtrates ist es, in diesem Gebiet einen attraktiven und gemischt genutzten Stadtteil mit hoher Lebensqualität entstehen zu lassen. Dazu gehören hochwertige Freiräume, funktionierende Quartierstrukturen, eine gute Verkehrsinfrastruktur und genügend Entfaltungsmöglichkeiten für Industrie und Gewerbe.

Die S-Bahn-Stationen Hegi und Grüze als Eingangspforten und Verknüpfungspunkte haben eine entscheidende Bedeutung in der Gesamtplanung. Für die Station Grüze besteht bereits eine städtebauliche Studie und für das Umfeld der Station Hegi wurde ein Testplanungsverfahren durchgeführt. Gemäss Informationen der Stadt Winterthur liegen für beide Teilgebiete bereits konkrete Grundlagen zu den Themen Städtebau, Freiraum, Nutzung und Erschliessung vor. Angesichts des starken Wachstums geniesst das Gesamtgebiet Neuhegi-Grüze in den laufenden Arbeiten an einem städtischen Gesamtverkehrskonzept höchste Priorität.

Mit der Erklärung des Gebietes zur Planungszone hat die Stadt drei Jahre Zeit, eine verbindliche Planung auszuarbeiten. Das bedeutet für die 54 Grundeigentümer, dass sie nichts mehr bauen dürfen, was den städtischen Planungs- und Entwicklungszielen zuwiderläuft. (mai/sda)

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